Ureinwohner in Nordbrasilien leiden unter Quecksilber-Belastung

Bolsonaro plant Goldföderung zu legalisieren

Die Indigenen in Nordbrasilien leben hauptsächlich von Flussfischen. Doch die Fische sind wie die Flüsse mit Quecksilber verunreinigt, das illegale Goldsucher benutzen und in die Flüsse leiten.

Ein Floß von Goldgräbern fährt auf dem Fluss Xingú an der Grenze zum indigenen Gebiet Apyterewa / © Florian Kopp (dpa)
Ein Floß von Goldgräbern fährt auf dem Fluss Xingú an der Grenze zum indigenen Gebiet Apyterewa / © Florian Kopp ( dpa )

Viele der in Nordbrasilien lebenden Yanomami-Indigenen weisen überdurchschnittlich hohe Quecksilber-Werte im Körper auf. Wie das staatliche Gesundheitsinstitut Fiocruz am vergangenen Samstag mitteilte, waren bei einer Untersuchung mehr als die Hälfte der teilnehmenden Ureinwohner betroffen. In Brasiliens Yanomami-Reservat sollen Tausende Goldsucher leben, die dort illegal arbeiten und Quecksilber in die Flüsse leiten.

Yanomami leben von Flussfischen

Für die Studie wurden den Angaben zufolge Haarproben von 272 Yanomami analysiert. Quecksilber wirkt sich auf das Nerven-, Immun- sowie das Herz-Kreislaufsystem aus. Auch Nieren und Leber werden geschädigt. Im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Venezuela leben rund 35.000 Yanomami. Sie ernähren sich zu einem großen Teil von Flussfischen.

Illegale Goldsucher

Das 1992 eingerichtete Yanomami-Reservat gilt mit rund 10 Millionen Hektar als größtes Schutzgebiet für Ureinwohner weltweit. Dennoch treiben Goldsucher dort seit Jahrzehnten ihr Unwesen. Die neue brasilianische Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro plant derweil offenbar, die Goldförderung auf Indigenenland zu legalisieren. Ein entsprechender Gesetzentwurf sei bereits ausgearbeitet, hieß es in Medienberichten.


Quelle:
KNA