Papst äußert sich indirekt zu Wachkoma-Patient Lambert

"Bewahren wir das Leben bis zum natürlichen Ende"

Seit mehr als zehn Jahren liegt der Franzose Vincent Lambert nach einem Unfall im Koma, nun haben Ärzte offenbar seinen Tod eingeleitet. Indirekt hat sich auch Papst Franziskus zum Fall des des französischen Komapatienten geäußert.

Krankenhausseelsorge / © Werner Krüper (epd)
Krankenhausseelsorge / © Werner Krüper ( epd )

"Wir beten für Menschen, die mit schweren Gebrechen leben. Bewahren wir das Leben, die Gabe Gottes, vom Anfang bis zum natürlichen Ende", schrieb das Kirchenoberhaupt am Montagmittag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Man dürfe "der Wegwerfkultur keinen Raum" geben.

Ein französisches Ärzteteam hatte entschieden, die künstliche Ernährung des 42-jährigen Lambert an diesem Montag zu beenden. Der frühere Krankenpfleger liegt seit einem Motorradunfall 2008 in einer Art Wachkoma. Inzwischen sind laut französischen Medienberichten die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet worden; Lamberts Tod dürfte demnach in einigen Tagen eintreten.

Appell auch von französischen Bischöfen

Während seine Frau den Schritt befürwortet, wollten seine katholischen Eltern dies verhindern und haben dazu auch internationale Instanzen angerufen. Die Antwort des UN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen steht noch aus.

Auch Frankreichs katholische Bischöfe hatten am Wochenende erneut auf die Weiterbehandlung des Komapatienten gedrängt. Lambert habe "das Recht auf angemessenen Schutz genau wie jeder behinderte Mensch". Die Bischöfe verweisen auf die Forderung des UN-Ausschusses, die Behandlung aufrechtzuerhalten, bis das Gremium eine Entscheidung getroffen habe.


Nachdenklich: Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino (dpa)
Nachdenklich: Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino ( dpa )
Quelle:
KNA , epd