Mit seiner Kombination aus gentechnisch verändertem Saatgut und Pestiziden verfolge er ein "umwelt- und gesundheitsschädliches industrielles Agrarmodell", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung. "Für den eigenen Profit kommt Bayer seiner Sorgfaltspflicht nicht nach und gefährdet Menschenrechte", sagte die Misereor-Mitarbeiterin Sara Schneider.
Protestaktionen am 26. April
Die Organisationen kündigten Protestaktionen zur Bayer-Hauptversammlung am 26. April in Bonn an. Dazu wolle man viele verschiedene Menschen zusammenbringen, "die darunter leiden müssen, dass Bayer Profit über Ethik stellt", so Marius Stelzmann vom Verein Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG).
Bayers Agrarmodell habe verheerende Folgen für Gesundheit und Umwelt, heißt es weiter. Und seit der Übernahme des US-Unternehmens Monsanto im vergangenen Jahr habe sich die Nachhaltigkeitsbilanz von Bayer "entgegen aller Versprechen weiter verschlechtert".
"Nur heiße Luft"
Mit dem Glyphosat-Hersteller habe Bayer einen Konzern gekauft, der "wirtschaftliche Interessen über den Schutz von Menschen und Umwelt gestellt hat", kritisierte Lena Michelsen von der Entwicklungsorganisation Inkota.
"Die Nachhaltigkeitsversprechen von Bayer sind nur heiße Luft", ergänzte Misereor-Mitarbeiterin Sara Schneider. So habe der Konzern für Lateinamerika angekündigt, seine Pestizidverkäufe steigern zu wollen. Dort verkaufe Bayer auch "gefährliche Wirkstoffe, die in der EU längst verboten sind". Ohne entsprechende Gesetze zur Einhaltung der Menschenrechte werde sich das Geschäftsverhalten des Konzerns nicht ändern.
Einsatz von Gentechnik
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft forderte darüber hinaus, Bayer müsse für alle Folgeschäden haften und sicherstellen, dass es zu keinen weiteren Verunreinigungen durch den Einsatz von Gentechnik komme.