Studien: Weniger Neuerkrankungen an Demenz in Industrieländern

Die Widerstandsfähigkeit des Gehirns

Die Neuerkrankungsraten bei Demenz in westlichen Industrieländern sinken. "Das heißt, dass Menschen, die heute 85 Jahre alt sind, seltener an Demenz erkranken, als diejenigen, die eine Generation früher 85 wurden".

Symbolbild Demenz / © Patrick Pleul (dpa)
Symbolbild Demenz / © Patrick Pleul ( dpa )

Das teilten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig am Donnerstag unter Berufung auf eine Analyse aktueller Studien aus Industrienationen mit. Gegenläufig dazu war allerdings die Entwicklung in einer japanischen Studie: Hier wurde ein Anstieg bei den Demenzneuerkrankungen verzeichnet.

Die Veränderungen in der Statistik bedeuten daneben noch eine andere gute Nachricht: "Das Risiko, an Demenz zu erkranken, ist beeinflussbar", betonte Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Leipziger Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health.

Gesundes Leben beugt vor

Den tendenziellen Rückgang schreiben die Experten vor allem vermehrter Bildung und komplexeren beruflichen Anforderungen sowie einer besseren medizinischen Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu. Ebenso könnten Diabetes oder Bluthochdruck, die im engen Zusammenhang mit Demenz stehen, besser behandelt werden.

"Grundsätzlich gilt: Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, geistiger und sozialer Aktivität, Nichtrauchen und ausgewogener Ernährung hilft nicht nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, sondern auch Demenz", so Riedel-Heller. "Mehr Bildung und fordernde berufliche Tätigkeiten erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Gehirns gegen dementielle Erkrankungen." Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler jetzt im Fachjournal "Clinical Epidemiology" veröffentlicht.


Quelle:
KNA