Am 2. September beginnt die bundesweite Religiöse Naturschutzwoche. Die Eröffnung findet in Osnabrück statt, unter anderen wird Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Rathaus des Westfälischen Friedens erwartet. Auch in Darmstadt und Köln sind bis zum 9. September zahlreiche Veranstaltungen geplant.
Ausgerichtet wird die zweite Aktionswoche dieser Art vom Abrahamischen Forum. Alle Religionen setzten sich seit Jahrhunderten für die Bewahrung der Natur ein, sagte dessen Geschäftsführer Jürgen Micksch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Wenn wir interreligiös intensiver zusammenarbeiten und manche Konflikte überwinden wollen, dann müssen wir Themen suchen, wo wir uns gut verstehen und Gemeinsamkeiten haben. Dazu gehört der Naturschutz." In der Arbeitsgruppe "Religion und Naturschutz" seien neun Religionsgruppen vertreten – darunter auch solche, "die bei anderen Themen nicht zu einer Kooperation bereit sind".
Jeder Einzelne könne etwa in der heimatlichen Kirchengemeinde auf mehr Einsatz für die Natur hinwirken, sagte der Theologe weiter. So könne "das Umfeld religiöser Gebäude bewusst gestaltet werden, etwa mit Bienenhäusern, Wildpflanzen oder Nistplätzen für Vögel". Viele Gemeinden reagierten offen auf das Thema. "Aber es ist noch viel zu tun", so Micksch. (kna, 01.09.2018)
05.09.2018
Bienensterben, Müllproduktion, verdreckte Luft. Dass Umweltschutz viele Aspekte hat, haben Aktivisten längst erkannt. Auch Religionsgemeinschaften ist der Erhalt der Schöpfung wichtig. In Deutschland tun sich beide nun zusammen.
Sie fliegen von Blume zu Blume und zurück in die Bienenstöcke des Kölner Erzbischofs. Vor drei Jahren schenkten Mitarbeiter des Erzbistums Kardinal Woelki 20.000 Bienen. Seitdem versorgen sie ihn und sein Bistum mit bestem Stadthonig. Aber nicht nur das.
Sie leisten auch ihren Teil zur Umwelt. Schließlich sind zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen auf Bestäubung angewiesen. Der Bundesnaturschutzbund (BUND) warnt immer wieder vor aussterbenden Bienenarten. In Europa sei mittlerweile fast jede zehnte Wildbienenart vom Aussterben bedroht. Experten sehen die Honigbienen als gute Indikatoren für die Umwelt. Denn wenn es zu wenige Blüten gibt, zu viele Umweltgifte eingesetzt werden, zeigt sich das direkt bei den Honigbienen.
Naturschutz in Köln und Umgebung
Deshalb haben nicht nur die Mitarbeiter des Erzbistums Köln die Bedeutung ihres Geschenks erkannt, sondern auch viele andere religiöse Gemeinden. Derzeit vernetzen sich zum ersten Mal Religionsgemeinden und engagierte Naturschützer bei der ersten interreligiösen Naturschutzwoche in Köln und Umgebung. Noch bis Sonntag wollen sie sich gegenseitig sensibilisieren und austauschen.
Es wird aber auch ganz praktisch: Die Bahá’i-Gemeinde Köln hat in einem der städtischen Naturschutzgebiete Müll eingesammelt. Andere stellen im Shambhala Zentrum ihre nachhaltigen Lebensweisen vor, ob unverpackt und mit selbst hergestellten Reinigungsmitteln oder Kleidertausch statt Neukauf.
In kleinen Schritten zum Ziel
"Es sind die kleinen Schritte, die wichtig sind", erklärt der Umweltbeauftragte des Erzbistums Köln, Tobias Welz, gegenüber DOMRADIO.DE. Nicht erst seit der Umweltenzyklika von Papst Franziskus ist klar, dass die Bewahrung der Schöpfung auch Aufgabe der Religionen ist. Doch das Thema zu integrieren, sei nicht immer leicht, beobachtet der Experte. "Es ist so selbstverständlich. Das ist wie mit der Infrastruktur", sagt er. Auch diese brauche man und müsse man pflegen. Es sei wichtig, sich immer wieder mit der Schöpfung und dem Umweltschutz zu beschäftigen.
In Köln ist die Biene ein großes Thema, ob mit Futterstellen, Vorträgen oder selbst gebauten Bienenhotels. Die Biene wird zum guten Beispiel. Denn so heißt es im Flyer zur Interreligiösen Naturschutzwoche in Köln und Umgebung. Die "Biene könnte uns aber auch ermutigen, es ihnen gleich zu tun, in dem wir religiöse Grenzen überwinden - in der gemeinsamen Sorge um das Wohl aller."
Am 2. September beginnt die bundesweite Religiöse Naturschutzwoche. Die Eröffnung findet in Osnabrück statt, unter anderen wird Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Rathaus des Westfälischen Friedens erwartet. Auch in Darmstadt und Köln sind bis zum 9. September zahlreiche Veranstaltungen geplant.
Ausgerichtet wird die zweite Aktionswoche dieser Art vom Abrahamischen Forum. Alle Religionen setzten sich seit Jahrhunderten für die Bewahrung der Natur ein, sagte dessen Geschäftsführer Jürgen Micksch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Wenn wir interreligiös intensiver zusammenarbeiten und manche Konflikte überwinden wollen, dann müssen wir Themen suchen, wo wir uns gut verstehen und Gemeinsamkeiten haben. Dazu gehört der Naturschutz." In der Arbeitsgruppe "Religion und Naturschutz" seien neun Religionsgruppen vertreten – darunter auch solche, "die bei anderen Themen nicht zu einer Kooperation bereit sind".
Jeder Einzelne könne etwa in der heimatlichen Kirchengemeinde auf mehr Einsatz für die Natur hinwirken, sagte der Theologe weiter. So könne "das Umfeld religiöser Gebäude bewusst gestaltet werden, etwa mit Bienenhäusern, Wildpflanzen oder Nistplätzen für Vögel". Viele Gemeinden reagierten offen auf das Thema. "Aber es ist noch viel zu tun", so Micksch. (kna, 01.09.2018)