Wanderfalken brüten an Aachener Katherale

Nachwuchs am Dom

Im Falkenhorst am Aachener Dom sind vier Jungtiere geschlüpft. Dombaumeister Helmut Maintz schätze, dass die jungen Wanderfalken in etwa zehn Tagen mit ersten Flugversuchen beginnen, teilte das Domkapitel am Donnerstag in Aachen mit.

Wanderfalken-Küken / © Commerzbank (dpa)
Wanderfalken-Küken / © Commerzbank ( dpa )

Es handele sich um drei weibliche und ein männliches Küken. Seit 2012 ist ein Falkenpaar im Westturm der Kathedrale heimisch. Während die Weibchen laut Angaben bereits je rund 900 Gramm auf die Waage bringen, ist das Männchen mit 650 Gramm vergleichsweise schmächtig. Auch bei einer Flügellänge von derzeit 20,8 Zentimetern hängt es seinen Schwestern hinterher, die auf rund 22 bis 23 Zentimeter kommen.

Die Küken sind von Mitarbeitern des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) beringt worden. Auf den Ringen sind Schlüpfdatum und -ort verzeichnet. Das Domkapitel weist darauf hin, dass derzeit keine Besichtigungen im Turm oberhalb der Uhrengalerie möglich sind. Jedoch könne der Falkenhorst live im Internet in Augenschein genommen werden. Falken sind an historischen Baudenkmälern von Denkmalschützern und gern gesehene Gäste. Sie halten Tauben fern, deren Exkremente dem Mauerwerk ansonsten zusetzen.

In den 70er und 80er Jahren galt der Wanderfalke in Deutschland als fast ausgestorben. Schuld waren nach Angaben von Naturschützern mit der Beute aufgenommene Insektenvertilgungsmittel, durch die die Eierschalen der Falken dünn und brüchig wurde. Außerdem wurden die Tiere gejagt oder die Nester wurden ausgeräubert und die Eier zu Höchstpreisen verkauft. Jetzt gibt es allein Nordrhein-Westfalen wieder etwa 200 Paare.

 


Quelle:
KNA