Plastikkonsum und seine Folgen

Eine Welt voller Müll

Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Es ist robust, haltbar, leicht und billig.  Die Kehrseite: Kunststoffe sind fast unzerstörbar – ein riesiges Problem.

Autor/in:
Melanie Trimborn
Plastik im Meer - eine Gefahr für die Meeresbewohner / © MIKE NELSON (dpa)
Plastik im Meer - eine Gefahr für die Meeresbewohner / © MIKE NELSON ( dpa )

Der Einkauf für das Abendessen liegt schon auf dem Kassenband. Die Produkte passen nicht mehr in die Handtasche, doch wie transportieren? Die Plastiktüte bringt Rettung. So geht es vielen Deutschen. Jeder Deutsche verbraucht nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe pro Kopf und Jahr 71 Plastiktüten.

Lebensdauer einer Plastiktüte ist 25 Minuten

Doch die Lebensdauer einer Plastiktüte ist bedauerlich kurz. Sie wird meist nur für den Heimweg genutzt und landet dann im Müll.  Die durchschnittliche Lebensdauer einer Plastiktüte wird auf 25 Minuten hochgerechnet. Dafür, dass sie so kurz nur ihre Aufgabe erfüllt hat, wird sie in den nächsten 400 Jahren nicht vollständig ökologisch abgebaut werden, sondern zerfällt nur in kleinere Teile.

Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren

Besonders betrifft der Plastikmüll die Weltmeere. Bislang schienen die Ozeane fast jedes Müllproblem schlucken zu können. Wissenschaftler finden in Meeresproben und an Sandstränden mittlerweile zerfallene kleinen Plastikteile. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen beklagt, dass Millionen Tonnen Plastikmüll inzwischen weltweit in den Ozeanen treiben. Und viele Meerestiere würden die Plastikteilchen mit Nahrung verwechseln. Immer wieder werden Seevögel-Kadaver gefunden, deren Mägen mit Plastik gefüllt sind. Sie verhungern mit vollem Magen, da der Plastikinhalt ein ständiges Völlegefühl erzeugt.

In Kleidung und Möbeln

Gleichzeitig werden weltweit weiterhin unterschiedlichste Produkte aus Kunststoffen hergestellt. Um uns herum sind fast ausschließlich Plastikgegenstände: CD-Hüllen oder Fernbedienungen bestehen ebenso aus Kunststoff wie Sofas und Pressspanregale. Auch in Kleidungsstücken stecken häufig Polyacryl, Polyester, Elastan, Polyethylenterephthalat (PET) oder Nylon.

Abfallmenge verdoppelt

Die Kunststoffabfallmenge hat sich in Deutschland im Zeitraum von 1994 bis 2013 von 3 auf ca. 6 Millionen Tonnen pro Jahr beinahe verdoppelt. Recycelt werden lediglich 42 Prozent des Plastikmülls.

domradio.de wollte es wissen: Ist heutzutage ein Leben ohne Plastik überhaupt noch möglich? Wir fasten 40 Tage Plastik und besuchen einen verpackungsfreien Laden in Bonn. Ernährungswissenschaftlerin Jutta Grimm erklärt, was man selber machen kann – wenn es beim Einkauf ohne Plastik nicht geht.


Quelle:
DR