Ostdeutsche Katholiken fremdeln laut Theologin mit Reformdialog

"Etwas kaputt machen, was Heimat ist"

Der Synodale Weg ist im Osten Deutschlands nach Einschätzung der Erfurter Theologin Julia Knop weniger verankert als im Westen. Als Grund dafür sieht die Theologin unter anderem die katholischen Verbände.

Eine Frau und ein Mann beten mit Mundschutz / © Lars Berg (KNA)
Eine Frau und ein Mann beten mit Mundschutz / © Lars Berg ( KNA )

Ostdeutsche Kirchenmitglieder "fremdeln" mit dem Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland, wie Knop am Freitag in Magdeburg sagte.

Bei der Jahresversammlung der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands äußerte die Dogmatikprofessorin die Vermutung, Grund dafür sei deren Sorge, dass die kirchenkritischen Debatten des Synodalen Wegs "etwas kaputt machen, was Heimat ist". Als solche hätten sie ihre Gemeinden in der kirchenfeindlichen DDR nachhaltig erlebt.

Weniger Verbände im Osten

Ein weiterer Grund für Distanz zu dem Reformdialog sei die Auffassung, dass Strukturänderungen nicht notwendig seien, "um in der Kirche gut leben zu können", erklärte Knop. Auch sei es eine "Scheu, innerkirchliche Krisen wahrnehmen zu wollen".

Die Theologin sagte zugleich, dass die Initiative zum Synodalen Weg aus dem Westen Deutschlands komme und stark vom Verbandskatholizismus geprägt sei, der im Osten weniger vertreten sei. Unter anderem über die katholischen Jugendorganisationen könnten aber auch Ostdeutsche den Reformdialog mitbeeinflussen.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema