Katholischer Familienbund glaubt an Erfolg des Synodalen Weges

"Viel in Bewegung gekommen"

Der Präsident des Familienbundes der Katholiken, Ulrich Hoffmann, glaubt an den Erfolg des Reformprozesses Synodaler Weg in der katholischen Kirche. Das bekräftigte er gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Beratungen über Reformen - synodaler Weg / © Harald Oppitz (KNA)
Beratungen über Reformen - synodaler Weg / © Harald Oppitz ( KNA )

"Durch den Synodalen Weg ist viel in Bewegung gekommen. Er ist ein wichtiges Lernfeld für die Debattenkultur in der katholischen Kirche." Mittlerweile dürften Meinungen und Haltungen nebeneinander bestehen, und es seien echte Diskussionen möglich.

Er sei optimistisch, so Hoffmann weiter, dass man damit die deutsche, aber auch die Weltkirche ein Stück weit verändern könne: "Es ist gut, wenn wir uns als Kirche dem Wirken des Heiligen Geistes nicht allzu sehr in den Weg stellen. Und geistlich wird der Weg nicht dadurch, dass wir am Anfang und am Ende beten, sondern durch eine Art des Miteinander-Redens, des Aufeinander-Hörens, das mutig auf die Zeichen der Zeit zu reagieren versteht."

Vertrauen zurückgewinnen und Kirche weiterentwickeln

Mit dem Synodalen Weg wollen die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nach dem Missbrauchsskandal Vertrauen zurückgewinnen und innerkirchliche Debatten voranbringen. Dabei geht es um Themen wie Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche. Die Initiative wurde 2019 beschlossen; das Ende ist, auch wegen Corona, offen.

Von vielen Seiten - auch aus dem Vatikan - wird das Projekt kritisch begleitet. Dabei fürchten die einen, man werde die aus ihrer Sicht notwendigen Reformen bis hin etwa zur Weihe von Frauen zu Priesterinnen nicht erreichen können und am Ende die hohen Erwartungen enttäuschen. Den anderen gehen die Forderungen viel zu weit und sie warnen vor deutschen Sonderwegen ohne Rücksicht auf die Weltkirche und die geltende kirchliche Lehre.

Der Reformprozess Synodaler Weg ist am Samstag auch Thema bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Dem Familienbund der Katholiken gehören unter anderem Verbände wie Caritas, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung KAB, Landvolk, Kolping und die Katholische Frauengemeinschaft kfd an. Er vertritt nach eigenen Angaben den gesamten Verbandskatholizismus sowie 20.000 Einzelmitglieder.


Ulrich Hoffmann / © Werner Schüring (KNA)
Ulrich Hoffmann / © Werner Schüring ( KNA )
Quelle:
KNA