Der Vatikan hat im März das Thema der für Oktober 2019 geplanten Amazonas-Synode bekanntgegeben. Das regionale Bischofstreffen steht demnach unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine umfassende Ökologie". Zugleich berief Papst Franziskus einen Rat mit 18 Mitgliedern, der die Versammlung gemeinsam mit dem vatikanischen Synodensekretariat vorbereiten soll. Zu ihm gehören laut einer Mitteilung der brasilianische Kardinal Claudio Hummes und der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler, früher Leiter des brasilianischen Amazonas-Bistums Xingu.
Hummes, Präsident des panamazonischen Kirchennetzwerks Repam, und der für seinen Kampf für Indigenen-Rechte bekannte Kräutler hatten bereits am Auftakt der Bischofssynode mit Franziskus am 19. Januar im peruanischen Puerto Maldonado teilgenommen. Der Papst versicherte bei diesem Anlass die indigenen Völker der Unterstützung der katholischen Kirche zur Verteidigung ihres Lebensraums und ihrer Kulturen.
Weitere Mitglieder der Vorbereitungsgruppe der Synode sind der für Entwicklungsfragen und Menschenrechte zuständige Kurienkardinal Peter Turkson und der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Gallagher, ferner der Kardinal von Mexiko-Stadt, Carlos Aguiar Retes, und der Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Vicente Ojea von San Isidro. Einzige Frau im Team ist Maria Irene Lopes Dos Santos, Delegierte des Verbandes der katholischen Orden in Lateinamerika und der Karibik. (KNA/Stand 31.03.2018)
02.05.2019
Die für Oktober geplante Amazonas-Synode in Rom wird nach Worten von Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck zu einer "Zäsur" in der katholischen Kirche führen. "Nichts wird mehr sein wie zuvor", sagte der Ruhrbischof vor Journalisten.
So stehe die hierarchische Struktur der Kirche genauso auf dem Prüfstand wie ihre Sexualmoral und das Priesterbild. Auch die Rolle der Frau in der Kirche müsse überdacht werden.
Weitere Probleme sind laut Overbeck der Rückgang an Gläubigen - nicht allein in Europa, sondern besonders auch in Lateinamerika. Zudem müsse die Kirche auf die "immense Ausbeutung" der Natur und die Missachtung der Menschenrechte reagieren. "Über all das wird auf der Amazonas-Synode zu sprechen sein", sagte der für das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zuständige bei der Vorstellung der Jahresbilanz von Adveniat am Donnerstag in Essen.
Synode im Oktober im Vatikan
Papst Franziskus hat zu der Amazonas-Synode vom 6. bis 27. Oktober im Vatikan eingeladen. Bei der Bischofsversammlung soll es neben der Ökologie um Theologie und Seelsorge, um die Belange der Indigenen sowie um Menschenrechte gehen. Franziskus habe mit seiner südamerikanischen Perspektive dafür gesorgt, dass ein Bewusstsein für diese Herausforderungen entstanden sei, so Overbeck.
Die "eurozentrische Struktur" der katholischen Kirche werde sich ändern, erläuterte der Bischof. Das zeige sich schon daran, dass in Lateinamerika die Ortskirchen und ihr Klerus immer selbstständiger würden. Dort habe es bisher viele Priester aus Europa gegeben, die jetzt nicht mehr zur Verfügung stünden.
Priestermangel auch in Lateinamerika
Zugleich stelle sich auch in Lateinamerika ein Priestermangel ein. Er kenne Diözesen, in denen einem Bischof noch gerade zehn Priester für ein riesiges Seelsorgegebiet zur Verfügung stünden. Schon jetzt seien die Kirchen vor Ort vor allem durch Ordensfrauen geprägt. "Das Gesicht der Kirche vor Ort ist ein Gesicht von Frauen", so der Adveniat-Bischof.
Overbeck verwies auf Zahlen, wonach sogar in Brasilien, dem größten Land Südamerikas, der Katholikenanteil von einst 90 auf jetzt noch knapp 70 Prozent zurückgegangen sei. In anderen Ländern liege sie noch bei knapp 50 Prozent. Die Entwicklung halte an. Ähnliches habe sich in Europa vollzogen, wo in vielen Ländern nur noch etwa die Hälfte der Menschen überhaupt einer christlichen Kirche angehörten.
Auf all das müsse die Kirche reagieren und Antworten finden, betonte der Bischof. Die Kirche werde das "Schritt für Schritt" über mehrere synodale Prozesse tun.
Der Vatikan hat im März das Thema der für Oktober 2019 geplanten Amazonas-Synode bekanntgegeben. Das regionale Bischofstreffen steht demnach unter dem Motto "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine umfassende Ökologie". Zugleich berief Papst Franziskus einen Rat mit 18 Mitgliedern, der die Versammlung gemeinsam mit dem vatikanischen Synodensekretariat vorbereiten soll. Zu ihm gehören laut einer Mitteilung der brasilianische Kardinal Claudio Hummes und der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler, früher Leiter des brasilianischen Amazonas-Bistums Xingu.
Hummes, Präsident des panamazonischen Kirchennetzwerks Repam, und der für seinen Kampf für Indigenen-Rechte bekannte Kräutler hatten bereits am Auftakt der Bischofssynode mit Franziskus am 19. Januar im peruanischen Puerto Maldonado teilgenommen. Der Papst versicherte bei diesem Anlass die indigenen Völker der Unterstützung der katholischen Kirche zur Verteidigung ihres Lebensraums und ihrer Kulturen.
Weitere Mitglieder der Vorbereitungsgruppe der Synode sind der für Entwicklungsfragen und Menschenrechte zuständige Kurienkardinal Peter Turkson und der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Gallagher, ferner der Kardinal von Mexiko-Stadt, Carlos Aguiar Retes, und der Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Vicente Ojea von San Isidro. Einzige Frau im Team ist Maria Irene Lopes Dos Santos, Delegierte des Verbandes der katholischen Orden in Lateinamerika und der Karibik. (KNA/Stand 31.03.2018)