Die Geschichte der Katholikentage

Diskutieren, Beten, Feiern seit 1848

Deutsche Katholikentage heißen die Treffen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen über mehrere Tage facettenreich der Öffentlichkeit präsentiert. Veranstalter ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Katholikentage finden in der Regel in geraden Jahren an wechselnden Orten statt; in ungeraden Jahren steht meist ein Evangelischer Kirchentag an.

 (DR)

Deutsche Katholikentage heißen die Treffen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen über mehrere Tage facettenreich der Öffentlichkeit präsentiert. Veranstalter ist das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Katholikentage finden in der Regel in geraden Jahren an wechselnden Orten statt; in ungeraden Jahren steht meist ein Evangelischer Kirchentag an.

Die Geschichte der Katholikentage reicht bis 1848 zurück. Von ihnen gingen immer wieder Impulse für Kirche und Gesellschaft aus, etwa für die Entwicklung einer katholisch-sozialen Bewegung, für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg oder für die Integration Heimatvertriebener. Während des Kulturkampfs im 19.
Jahrhundert artikulierte sich auf Katholikentagen Widerstand gegen Bismarck und den Liberalismus. In nationalsozialistischer Zeit gab es keine Katholikentage. Die 1933 geplante Veranstaltung wurde abgesagt, nachdem Ministerpräsident Hermann Göring die Durchführung von einer "Treueerklärung für Führer und Reich"
abhängig gemacht hatte. Zuletzt prägten die Jugend mit ihrem Eintreten für Frieden und Umweltschutz sowie ökumenische Fragen die Treffen.

Das am Mittwoch in Saarbrücken beginnende Treffen ist das 96.; es steht unter dem Leitwort "Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht" und endet am Sonntag. Der 97. Katholikentag steht 2008 in Osnabrück an. 2003 gab es in Berlin erstmals einen Ökumenischen Kirchentag.
Der zweite soll 2010 in München stattfinden.