Kardinal Woelki fordert mehr Investitionen in Bildung

Das "geistige Rückgrat des Landes" fördern

Mehr Investitionen im Bildungsbereich fordert Kardinal Woelki. Zwar plädierten Politiker in Sonntagsreden für eine gute Bildungslandschaft sowie erstklassige Schulen und Universitäten, die Realität sehe aber oft erschreckend anders aus.

Erhobene Hände im Unterricht / © LStockStudio (shutterstock)
Erhobene Hände im Unterricht / © LStockStudio ( shutterstock )

Das sagte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki am Dienstagabend vor Journalisten in Köln.

"Die kaputte Schultoilette ist mittlerweile schon zu einem traurigen Synonym für den Zustand unserer Schulen geworden", kritisierte Woelki beim Medienempfang der Erzdiözese. Zudem fehlten Lehrer, weshalb Quereinsteiger aushelfen müssten. "Welche Signale senden wir mit diesen Beispielen an unsere Schülerinnen und Schüler aus?", fragte der Erzbischof.

Dringend Investitionen vornehmen

Deutschland muss nach Woelkis Worten die Investitionen in die Infrastruktur "dringend" in den aktuell wirtschaftlich guten Zeiten vornehmen. Neben dem Verkehr seien auch Schulen und Bildungseinrichtungen als "das geistige Rückgrat des Landes" zu fördern.

Wer hier Geld aufwende, habe später weniger damit zu tun, soziale Unterschiede zu überwinden oder Brandmauern gegen Hass und Intoleranz zu überwinden. Und es müsse später weniger daran gearbeitet werden, "dass Hetze und politische Rattenfängerei links wie rechts keinen Platz in unserer Gesellschaft haben".

Theologie als Gesellschaftswissenschaft weiter entwickeln

Weiter wies Woelki darauf hin, dass sich Technologie und Digitalisierung immer schneller entwickelten. Auch würden gesellschaftliche Fragen wie Migration, Internationalisierung oder Ökologie zunehmend komplexer. In dieser Situation brauche es "eine neue Form des gesellschaftlichen Diskurses" mit Gesprächspartnern, die ein Auge für die Folgen mancher Entwicklung haben

Hier gelte es, die Theologie als Gesellschaftswissenschaft weiter zu entwickeln. Sie könne auf eine denkerische Tradition zurückgreifen, die für die Gesellschaft und die moderne Wissenschaft von Bedeutung sei. In diesem Bereich werde das Erzbistum künftig einen Arbeitsschwerpunkt setzen.


Quelle:
KNA