Kardinal Woelki verteidigt Ablehnung von Rektor-Kandidaten

Höhere Loyalitätsanforderungen

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Ablehnung eines geschiedenen wiederverheirateten Professors für das Rektorenamt der Katholischen Hochschule NRW (KatHO) verteidigt.

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki / © Henning Kaiser (dpa)
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki / © Henning Kaiser ( dpa )

Für eine solche repräsentative Position gälten erhöhte Loyalitätsobliegenheiten, sagte der Erzbischof am Montagabend auf WDR 2. Die NRW-Bischöfe als KatHO-Gesellschafter hatten mehrheitlich einen Bewerber für das Rektorenamt abgelehnt, weil er ein zweites Mal standesamtlich geheiratet hatte. Nach katholischer Ehelehre leben wiederverheiratete Geschiedene in schwerer Sünde. Allerdings sollen Wiederheirat oder eingetragene Lebenspartnerschaften nach dem im vorigen Jahr reformierten kirchlichen Arbeitsrecht nur noch in schwerwiegenden Fällen arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.

Höhere Loyalitätsanforderungen nach der Neuregelung

Woelki betonte, dass der betroffene Professor trotz Wiederheirat seiner Lehrtätigkeit ohne Probleme weiter nachgehen könne. Nach dem alten Arbeitsrecht hätte er seine Stelle verloren. Für das Rektorenamt gälten indes auch nach der Neuregelung höhere Loyalitätsanforderungen. Der Erzbischof wies in der Sendung "MonTalk" aber auch darauf hin, dass Scheitern zum Menschsein dazugehöre. Deshalb müsse jeder Einzelfall betrachtet und für diesen jeweils eine Lösung gefunden werden.

Die KatHO NRW ist mit rund 4.600 Studierenden an den Standorten Aachen, Köln, Münster und Paderborn die bundesweit größte staatlich anerkannte Fachhochschule in kirchlicher Trägerschaft. Sie bildet neben Fachkräften für das Sozial- und Gesundheitswesen auch Religionspädagogen aus.


Quelle:
KNA