München erwartet mit Spannung Papst Benedikt XVI.

Der Papstbesuch bewegt die Menschen

Mit großer Spannung bereitet sich die Stadt München auf den Besuch von Papst Benedikt XVI. vor. Am Samstagvormittag versammelten sich mehrere hundert Pilger auf dem Münchner Marienplatz, wo der Heilige Vater gegen 17.30 Uhr an der Mariensäule zu einem Gebet erwartet wird. Einige Pilger trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Wir sind Papst" oder in den Farben des Vatikans.

 (DR)

Mit großer Spannung bereitet sich die Stadt München auf den Besuch von Papst Benedikt XVI. vor. Am Samstagvormittag versammelten sich mehrere hundert Pilger auf dem Münchner Marienplatz, wo der Heilige Vater gegen 17.30 Uhr an der Mariensäule zu einem Gebet erwartet wird. Einige Pilger trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Wir sind Papst" oder in den Farben des Vatikans. Der Marienplatz war rund um die Mariensäule komplett gesperrt, auch die Ausgänge von U- und S-Bahn waren teilweise schon geschlossen. Die Polizei rechnet mit mindestens 500.000 Besuchern bei Benedikts erster Station in München. - Im Vorfeld haben sich zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft zum Besuch geäußert. So hob der Münchner Kardinal Friedrich Wetter die geistliche Dimension des Papstbesuches hervor. Die emeritierte katholische Theologie-Professorin Uta Ranke Heinemann dagegen kritisiert die Kosten für die Bistümer von mehr als 20 Millionen Euro. - Aktuelle Bilder der Vorbereitung aus Bayern finden Sie hier.

Zwei von vier Amtsreisen nach Deutschland
Weitere Ziele des Besuchs sind Altötting, Marktl am Inn, Regensburg und Freising. Auf dem Programm stehen unter anderem drei große Open-Air Gottesdienste, zu denen insgesamt mehr als 500.000 Menschen erwartet werden, darunter auch Zehntausende Pilger aus dem benachbarten Ausland.

In der Münchner Residenz trifft Benedikt XVI. noch am Tag seiner Ankunft zu Vieraugengesprächen mit Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) zusammen. Seine vierte Auslandsreise führt den Papst nach dem Weltjugendtag 2005 in Köln bereits zum zweiten Mal nach Deutschland.

Großereignis als logistische Herausforderung
Die Bistümer und ihre Bischöfe blicken voller Vorfreude dem Großereignis entgegen - einem Großereignis mit Kehrseite, nämlich der eines enormen logistischen Aufwandes. Nach ersten Schätzungen müssen die drei betroffenen bayerischen Bistümer allein mehr als 20 Millionen Euro für den Papstbesuch aufbringen, die Kosten für den Freistaat lassen sich laut Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) derzeit noch nicht abschätzen.

In den vergangenen Monaten musste alles bis ins kleinste Detail geplant werden. Es galt, geeignete Flächen für die Gottesdienste zu finden, die Fahrtrouten des Papamobils festzulegen, Programmpunkte aufeinander abzustimmen. Es wurden Messgewänder genäht, Hostien gebacken, ein roter Teppich gewebt, Zugangskarten verschickt, Liederhefte gedruckt. Großleinwände wurden aufgestellt, Bühnen und Altarinseln aufgebaut.

Im Mittelpunkt: die Sicherheit des Papstes
Und es mussten alle denkbaren Vorkehrungen getroffen werden, um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten: Kanaldeckel wurden verschweißt, Fahrräder entlang der Fahrtrouten des Papamobils abtransportiert, Wohnungen durchsucht, Absperrungen errichtet. Die Münchner Verkehrsbetriebe stehen am Wochenende vor einer fast unlösbaren Aufgabe: Rund eine Viertelmillion Menschen gilt es innerhalb weniger Stunden zur Papstmesse zu bringen. Für Samstag und Sonntag rechnet die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit 2700 zusätzlichen Fahrten von U-Bahnen, Bussen und Trambahnen. Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer geht davon aus, dass in den nächsten Tagen mehr als 5600 Reisebusse München, Altötting und Regensburg ansteuern werden.

Schätzungsweise 25 000 ehrenamtliche Helfer wollen zu einem reibungslosen Ablauf beitragen: Allein im Sanitätsdienst werden 2000 Menschen in Einsatz sein, das Technische Hilfswerk stellt 2800 Helfer zur Verfügung. Etwa 5000 Polizisten sollen für die Sicherheit des Papstes und der Pilger sorgen. Rund 3000 Journalisten aus aller Welt haben sich akkreditiert.
(KNA, ddp, dr)

Mehr zum Thema