Franziskus mahnt zu Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft

Zum Wohl von Mensch und Umwelt

Der Papst hat erneut zu einer Wirtschaftsweise aufgerufen, die dem langfristigen Wohl von Menschen und Umwelt dient. Von der Politik erwartet der Papst gezielten Kampf gegen strukturelle Ursachen von Armut, Hunger und Ungerechtigkeit.

Junge Frau und ein Traktor auf einem Feld / © Iryna Imago (shutterstock)
Junge Frau und ein Traktor auf einem Feld / © Iryna Imago ( shutterstock )

Grundlegend für die Überwindung der Pandemie sei "eine auf den Menschen zugeschnittene Wirtschaft, die nicht nur dem Profit unterworfen ist, sondern im Gemeinwohl verankert ist", so das Kirchenoberhaupt in einer Grußbotschaft an die 42. Konferenz der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, die am Montag in Rom begann. Adressiert ist das Schreiben an den Vorsitzenden der Videokonferenz, Polens Umweltminister Michal Kurtyka.

Für einen Neustart nach der Pandemie müsse noch viel mehr eine "Kultur der Fürsorge" entwickelt werden, die "individualistischen und aggressiven Wegwerf-Tendenzen" entgegentrete. In seinem Grußwort knüpft der Papst an seine Enzyklika Fratelli tutti an, mit der er im Oktober Voraussetzungen für eine bessere Welt nach der Pandemie skizzierte. Speziell in Sachen Agrar- und Ernährungswirtschaft fordert Franziskus mehr Unterstützung für bäuerliche Kleinbetriebe und ländliche Regionen.

Mehr Anstrengungen der Politik nötig

Von der Politik erwartet der Papst gezielten Kampf gegen strukturelle Ursachen von Armut, Hunger und Ungerechtigkeit. 2020 habe die Zahl der Menschen, die von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht sind, den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Das Problem könne sich weiter verschlechtern, so der Papst. Konflikte, extreme Wetterereignisse, Wirtschaftskrisen und die Pandemie seien für Millionen Menschen eine Ursache von Hunger und Hungersnot.

Die FAO-Konferenz ist oberstes Leitungsorgan der UN-Organisation. Ihr gehören Vertreter aller Mitgliedsländer an, die sich alle zwei Jahre treffen. Die Konferenz legt Politik, Programm und Aktivitäten der FAO fest, genehmigt den Haushalt, prüft laufende Projekte und wählt den Generaldirektor. Seit zwei Jahren ist dies der chinesische Agrarwissenschaftler und frühere Vize-Landwirtschaftsminister Qu Dongyu (57).


Papst Franziskus grüßt Gläubige aus aller Welt auf dem Petersplatz (Archiv) / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus grüßt Gläubige aus aller Welt auf dem Petersplatz (Archiv) / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA