Papst fordert Hilfe für Binnenvertriebene in Zentralamerika

"Mensch muss im Mittelpunkt stehen"

Papst Franziskus hat die Staaten des Zentralamerikanischen Integrationssystems zu mehr Engagement für Binnenvertriebene aufgerufen. Unter den Auswirkungen von Corona-Pandemie und Klimawandel leiden sie besonders.

Symbolbild Migration in Mittelamerika / © Mikael Damkier (shutterstock)
Symbolbild Migration in Mittelamerika / © Mikael Damkier ( shutterstock )

Das schrieb das Kirchenoberhaupt in einer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft. Er äußerte sich anlässlich einer Solidaritätsveranstaltung in Costa Rica zum 30-jährigen Bestehen des Zentralamerikanischen Integrationssystems (SICA).

Der zwischenstaatlichen Organisation gehören die Länder Belize, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama als Vollmitglieder an. Ihr erklärtes Ziel ist es, gemeinsam eine Region des Friedens, der Freiheit und der Demokratie auf Basis der Menschenrechte zu schaffen. Mehr als 30 Staaten, darunter auch der Heilige Stuhl und Deutschland, haben einen Beobachter-Status.

Ursache oft ungerechte Wirtschaftssysteme

In seiner Botschaft kritisierte der Papst eine Verschlechterung der sozialen Lage in Zentralamerika in den Monaten der Corona-Krise. Ursache sei nicht selten ein "ungerechtes Wirtschaftssystem". Die Schwächsten der Gesellschaft würden immer mehr an den Rand gedrängt. Zu ihnen zählten etwa jene, die durch die tropischen Wirbelstürme Iota und Eta im vergangenen Jahr ihre Häuser verloren hätten.

Franziskus rief die SICA-Staaten auf, wirksame internationale Mechanismen zu schaffen, um den Betroffenen zu helfen. Geschlossene Grenzen seien keine Lösung, betonte der Argentinier. Vielmehr müsse der Mensch im Mittelpunkt stehen. Dessen Schutz sei stets wichtiger als die Sicherung nationaler Grenzen.


Quelle:
KNA
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