Papst fordert Ende der Gewalt in Jerusalem

"Gewalt bringt nur Gewalt hervor"

Papst Franziskus hat ein Ende der gewaltsamen Ausschreitungen in Jerusalem gefordert. "Gewalt bringt nur Gewalt hervor", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Besorgt blickte der Papst auch auf andere Schauplätze von Gewalt.

Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

Nachdrücklich mahnte er alle Beteiligten, einen "Weg des Friedens" zu suchen und die Heiligkeit des Ortes zu respektieren.

In den vergangenen Tagen war es in Jerusalem wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. In örtlichen Medienberichten ist von Hunderten Verletzten die Rede. Die Lage in der Stadt ist seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan angespannt.

Besorgt äußerte sich der Papst am Sonntag auch über die von Gewalt überschatteten Proteste in Kolumbien. Er bete für Frieden in dem südamerikanischen Land, so das Kirchenoberhaupt. Seit Wochen finden in Kolumbien Demonstrationen gegen von der Regierung angekündigte Reformen statt. Dabei kam es zuletzt immer wieder zu Ausschreitungen. Menschenrechtler werfen der Polizei ein rücksichtsloses, brutales Vorgehen vor. Medien berichten über Dutzende Tote.

Papst verurteilt Terroranschlag in Kabul

Papst Franziskus hat den jüngsten Terroranschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul verurteilt. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sprach er von einem "unmenschlichen Akt". Dutzende Mädchen seien getötet worden, als sie gerade die Schule verlassen hätten, so das Kirchenoberhaupt. Er bete für die Opfer und deren Familien. "Und möge Gott Afghanistan Frieden schenken", fügte Franziskus hinzu.

In der Nähe einer Schule im Westen Kabuls waren am Samstag mehrere Sprengladungen explodiert. Laut örtlichen Medienberichten sind die meisten der mehr als 50 Todesopfer Mädchen unter 16 Jahren. Wer für den Anschlag verantwortlich ist, war zunächst unklar. Die afghanische Regierung beschuldigte die militant-islamistischen Taliban, die jedoch eine Beteiligung bestritten.

Papst kritisiert Gewalt gegen Frauen - "kranke Form der Liebe"

Papst Franziskus hat erneut Gewalt gegen Frauen weltweit kritisiert. So viele Frauen würden in diesen Tagen Opfer einer "kranken Form der Liebe", beklagte er beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Das sei keine wahre Liebe, so das Kirchenoberhaupt. Wer den Menschen an seiner Seite schätze, müsse seine Freiheit respektieren.

Franziskus hat in der Vergangenheit immer wieder zu einem Bewusstseinswandel im Umgang mit Frauen aufgerufen. In einem Interview des mexikanischen Senders Televisa vor zwei Jahren bezeichnete er das Leid vieler Betroffener als große "Ungerechtigkeit". Zahllose Frauen würden "getötet, missbraucht, verkauft, ausgebeutet".

Papst macht auf Leid von Fibromyalgie-Patienten aufmerksam

Papst Franziskus hat auf das Leid von Fibromyalgie-Patienten in aller Welt aufmerksam gemacht. Es handele sich um eine "vernachlässigte Krankheit", sagte er am beim Mittagsgebet. Er sei den Betroffenen nahe.

Das Kirchenoberhaupt äußerte sich anlässlich des Internationalen Fibromyalgie-Tages, der am 12. Mai begangenen wird. Bei Fibromyalgie handelt es sich um ein Schmerz-Syndrom, dessen Ursachen weitgehend unbekannt sind. Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber mittels Therapie in vielen Fällen beherrschbar.


Ausschreitungen in Jerusalem am 8. Mai 2021 / © Andrea Krogmann (KNA)
Ausschreitungen in Jerusalem am 8. Mai 2021 / © Andrea Krogmann ( KNA )

Israelische Polizisten bei Ausschreitungen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei an Absperrungen am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt am 8. Mai 2021 / © Andrea Krogmann (KNA)
Israelische Polizisten bei Ausschreitungen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei an Absperrungen am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt am 8. Mai 2021 / © Andrea Krogmann ( KNA )
Quelle:
KNA