Katholische Kirche lädt zu Gebetsmarathon gegen Menschenhandel

#PrayAgainstTrafficking

Gemeinden, Einzelpersonen und Ordensgemeinschaften beten am Weltgebetstag gegen Menschenhandel online für eine Wirtschaft ohne Menschenhandel. Eine deutliche Botschaft hat auch Papst Franziskus unterbreitet.

Symbolbild Menschenhandel / © Doidam 10 (shutterstock)

Zu einem internationalen Gebetsmarathon gegen Menschenhandel ruft für Montag die katholische Kirche auf. Die Initiative steht unter dem Motto "Für eine Wirtschaft ohne Menschenhandel" und soll von 10.00 bis 17.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit dauern, teilte der Vatikan (Freitag) mit.

Um Menschenhandel und moderne Sklaverei zu bekämpfen, hat Papst Franziskus ein weltweites Umdenken im Wirtschaftssystem gefordert. Es brauche eine Wirtschaft mit Achtsamkeit, Gerechtigkeit und Mut zur Nachhaltigkeit, sagte er in einer Videoansprache am Montag.

Laut Programm beginnen nach dem zentralen Auftakt Gemeinden, Ordensgemeinschaften und Einzelpersonen in Ozeanien und Asien mit dem Gebet. Ab 12.20 Uhr steigen Länder in Afrika ein, bevor ab 13.00 Uhr Europa sowie ab 15.00 bzw. 16.00 Uhr Süd- bzw. Nordamerika übernehmen.

Santa Marta Group koordiniert Initiativen gegen Menschenhandel

Die in fünf Sprachen durchgeführte Initiative wird live im Internet übertragen. Beiträge werden mit dem Hashtag #PrayAgainstTrafficking versehen. Neben Informationen zum Thema Menschenhandel bietet die Internetseite entsprechende Gebetstexte sowie ein eigenes Lied.

Seit einigen Jahren koordiniert der Vatikan internationale Initiativen gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei. Über die sogenannte Santa Marta Group, benannt nach dem vatikanischen Gästehaus, in dem Franziskus wohnt, vernetzen sich Ordensfrauen, Juristen, Polizeichefs, Finanzexperten und Kirchenvertreter.

Ordensfrauen beten online

Auch ein Netzwerk von Ordensfrauen ruft für Montag zu einer Online-Gebetsaktion auf. Hinter dem Projekt steht die Initiative "Talitha Kum" der Internationalen Vereinigung von Generaloberinnen (UISG). Die diesjährige Aktion zum Weltgebetstag gegen Menschenhandel soll den Blick auf das vorherrschende Wirtschaftsmodell lenken, wie die UISG ankündigte. Darin sehe man eine der Hauptursachen des Menschenhandels. Durch die Corona-Pandemie hätten sich die Probleme noch verschärft.

Das virtuelle Gebet wird den Angaben zufolge am Montag zwischen 10 und 17 Uhr live über verschiedene Online-Kanäle übertragen. Der Hashtag lautet #PrayAgainstTrafficking. "Talitha Kum" ist ein in mehr als 70 Ländern tätiges Netzwerk von Ordensleuten. Die Gruppe engagiert sich seit 2009 gegen Menschenhandel. Auch die Vereinigung der Generaloberen (USG) unterstützt die Initiative.


Papst Franziskus verliest seine Videobotschaft / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus verliest seine Videobotschaft / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA