Als Heiliges Land wird seit dem vierten Jahrhundert der Teil des Nahen Ostens bezeichnet, in dem sich biblische Geschichte ereignet hat. Die Landnahme des alten Volkes Israel, das Leben und Wirken Jesu und das Urchristentum sind dabei von Bedeutung. In der Regel gelten heute Israel und die autonomen bzw. besetzten Palästinensergebiete als Heiliges Land. Gelegentlich werden auch Teile Jordaniens, Ägyptens, des Libanon sowie zum Teil des Irak und Syriens zum Heiligen Land gerechnet.
Nach dem Ende der Christenverfolgungen und dem Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion kam im vierten Jahrhundert das Pilgerwesen auf. Die Heiligen Stätten wurden zum Teil wiederentdeckt und erfuhren besondere Verehrung; es kam zu ersten Kirchenbauten. Die Pilgerfahrt ins Heilige Land wurde zu einer festen Größe. Höhepunkt dieser Entwicklung waren die Auswüchse der Kreuzfahrerzeit.
In Zeiten diplomatischer Unklarheit wird während der vergangenen Jahrzehnte gern auf den Begriff "Heiliges Land" zurückgegriffen, wenn eine striktere politische Festlegung vermieden werden soll. So trug auch die historische Visite von Papst Paul VI. an den Stätten Jesu 1964, als der Vatikan weder zu Israel noch zu Jordanien volle diplomatische Beziehungen unterhielt, das Attribut "Heilig-Land-Besuch". Bis heute heißt die Bischofskonferenz der katholischen Kirche in der Region "Versammlung der katholischen Ordinarien im Heiligen Land". (KNA)
29.12.2020
Im Rahmen des Irak-Besuchs von Papst Franziskus könnte es auch zu einer Begegnung mit Großajatollah Ali as-Sistani kommen. Das meldete der italienische Pressedienst SIR unter Berufung auf den katholischen Patriarchen in Bagdad.
Demnach äußerten schiitische Vertreter den Wunsch nach einer Visite des Papstes in der Stadt Nadschaf, wo ihr religiöses Oberhaupt as-Sistani residiert. Möglich wäre laut SIR, dass Franziskus und as-Sistani gemeinsam das "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen" unterzeichnen, das der Papst im Februar 2019 mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität Ahmad Al-Tayyeb in Abu Dhabi veröffentlicht hatte.
In dem Schreiben verurteilen die geistlichen Führer religiös motivierte Gewalt und rufen zum Einsatz für ein friedliches Zusammenleben auf. Ein offizielles Programm der Papstreise in den Irak vom 5. bis 8. März liegt noch nicht vor. Als Ziele gab der Vatikan lediglich Bagdad, Erbil, Mossul, Karakosch und Ur bekannt.
Gebet von Christen und Muslimen
Nach Informationen von SIR sind am Ankunftstag Treffen mit Regierungsvertretern und dem katholischen Klerus in Bagdad geplant. Am 6. März solle in der Ebene von Ur - der Heimat des biblischen Stammvaters Abraham - ein Gebet von Christen und Muslimen stattfinden, an dem auch Vertreter der jüdischen, mandäischen und jesidischen Minderheit teilnehmen würden. Abends sei eine Messe in der Kathedrale von Bagdad geplant.
Am 7. März stehen den Angaben zufolge ein Besuch in der kurdischen Stadt Erbil im Nordosten des Landes sowie Treffen mit Christen in Mossul und Karakosch auf dem Programm. In Erbil feiere der Papst eine Messe in einem Stadion, hieß es. Nach einer weiteren Übernachtung in Badgad kehre der Papst am 8. März nach Rom zurück.
Zuvor könne eine Begegnung mit Großajatollah as-Sistani in Nadschaf erfolgen, gab der Pressedienst Patriarch Louis Raphael I. Sako wieder. Im Logo der Reise stehe ein Zitat aus dem Matthäusevangelium: "Ihr alle aber seid Brüder."
Als Heiliges Land wird seit dem vierten Jahrhundert der Teil des Nahen Ostens bezeichnet, in dem sich biblische Geschichte ereignet hat. Die Landnahme des alten Volkes Israel, das Leben und Wirken Jesu und das Urchristentum sind dabei von Bedeutung. In der Regel gelten heute Israel und die autonomen bzw. besetzten Palästinensergebiete als Heiliges Land. Gelegentlich werden auch Teile Jordaniens, Ägyptens, des Libanon sowie zum Teil des Irak und Syriens zum Heiligen Land gerechnet.
Nach dem Ende der Christenverfolgungen und dem Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion kam im vierten Jahrhundert das Pilgerwesen auf. Die Heiligen Stätten wurden zum Teil wiederentdeckt und erfuhren besondere Verehrung; es kam zu ersten Kirchenbauten. Die Pilgerfahrt ins Heilige Land wurde zu einer festen Größe. Höhepunkt dieser Entwicklung waren die Auswüchse der Kreuzfahrerzeit.
In Zeiten diplomatischer Unklarheit wird während der vergangenen Jahrzehnte gern auf den Begriff "Heiliges Land" zurückgegriffen, wenn eine striktere politische Festlegung vermieden werden soll. So trug auch die historische Visite von Papst Paul VI. an den Stätten Jesu 1964, als der Vatikan weder zu Israel noch zu Jordanien volle diplomatische Beziehungen unterhielt, das Attribut "Heilig-Land-Besuch". Bis heute heißt die Bischofskonferenz der katholischen Kirche in der Region "Versammlung der katholischen Ordinarien im Heiligen Land". (KNA)