Papst erinnert an Ermordung von vier US-Missionarinnen

"Für alle Gläubigen ein Vorbild"

Papst Franziskus hat an die Entführung und Ermordung US-amerikanischer Missionarinnen vor 40 Jahren in El Salvador erinnert. Die vier Frauen waren am 2. Dezember 1980 von einer Gruppe Paramilitärs entführt, vergewaltigt und getötet worden.

Papst Franziskus / © Vatican Media/Romanos Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romanos Siciliani ( KNA )

Sie hatten sich während des salvadorianischen Bürgerkriegs um humanitäre Hilfe für Vertriebene und Angehörige von Opfern der Junta gekümmert. "Diese Frauen haben ihren Glauben sehr großherzig gelebt", so der Papst. Damit seien sie "für alle Gläubigen ein Vorbild, missionarische Jünger zu werden".

Die Ermordung der zwei Maryknoll-Ordensschwestern Maura Clarke und Ita Ford, der Ursulinenschwester Dorothy Kazel sowie der Laienmitarbeiterin Jean Donovan durch Mitglieder der Nationalgarde hatte in den USA zu einem Proteststurm geführt. US-Präsident Jimmy Carter (1977-1981) musste die Unterstützung für die Junta in San Salvador zwischenzeitlich einstellen. Sie hatte den Ordensfrauen vorgeworfen, politische Aktivisten und Spione zu sein.

Verurteilte gestanden die Tat

Die US-Regierung unter Präsident Ronald Reagan (1981-1989) unterstützte das Regime weiter. Reagans außenpolitische Beraterin Jean Kirkpatrick erklärte, sie sei überzeugt, dass die salvadorianische Armee nicht beteiligt gewesen sei und dass "die Ordensfrauen nicht bloß Ordensfrauen waren". 1984 wurden vier Mitglieder der Nationalgarde wegen Mordes zu jeweils 30 Jahren Gefängnis, ihr Vorgesetzter ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt.

1998 gestanden die vier Verurteilten die Tat und sagten, sie hätten auf Anordnung höchster Militärs gehandelt. Juristische Verfahren dazu zwischen USA und El Salvador zogen sich bis ins Jahr 2015 hin.


Quelle:
KNA
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