Papst kritisiert fortschreitende Umweltzerstörung

"Wir werden zu Raubtieren"

Der Papst hat sich angesichts fortschreitender Umweltzerstörung gegen einen "hochmütigen Anthropozentrismus" gewandt. Es sei falsch, den Menschen glauben zu lassen, dass er über alle anderen Geschöpfe herrschen könne.

Papst Franziskus streichelt einen Tiger (Archiv) / © L'osservatore Romano / Handout (dpa)
Papst Franziskus streichelt einen Tiger (Archiv) / © L'osservatore Romano / Handout ( dpa )

Das sagte Franziskus am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan. Eine "verzerrte Auslegung" biblischer Texte habe zu dieser Fehleinschätzung beigetragen.

"Wir werden zu Raubtieren"

"Wir glauben, dass sich alles nur um uns dreht", kritisierte das Kirchenoberhaupt. Eine solche Haltung führe zu einer rücksichtslosen Ausbeutung der Erde, die den Planeten letztlich zu ersticken drohe. "Wir werden zu Raubtieren und vergessen dabei, dass wir eigentlich dazu berufen sind, Hüter des Lebens zu sein."

Neues Gleichgewicht erlangen

Das Gegenmittel sei Kontemplation, so der Papst. Eine kontemplative Betrachtungsweise lasse in den Mitmenschen und in der Natur etwas viel Größeres sehen als nur einen Nutzwert. "Wir entdecken den gottgegebenen inneren Wert der Dinge." So sei es möglich, ein neues Gleichgewicht zu erlangen und zu "Hütern des gemeinsamen Hauses" zu werden.


Quelle:
KNA