Papst feiert zu Pfingsten erneut Messe ohne Gläubige

Hochfest im kleinen Kreis

Auch wenn im Vatikan vorsichtige Lockerungen begonnen haben, bleibt man vorsichtig. Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Papst auch die Messe am Pfingstsonntag unter Ausschluss der Öffentlichkeit feiern.

Papst Franziskus im fast leeren Petersdom / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus im fast leeren Petersdom / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Wie der Vatikan mitteilte, beginnt der Gottesdienst um 10 Uhr morgens im Petersdom; er wird von vatikanischen Medien übertragen. Um 12 Uhr folgt - wie üblich - das Mittagsgebet des Kirchenoberhauptes.

Zum sogenannten Angelus-Gebet ist Gläubigen der Zutritt zum Petersplatz gestattet, sofern sie die gängigen Sicherheitsvorschriften beachten. Franziskus wird vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast zu ihnen sprechen.

Pfingsten

Pfingsten ist für Christen das Fest des Heiligen Geistes und gilt als Geburtsfest der Kirche. Damit endet die 50-tägige Osterzeit. Das Wort Pfingsten leitet sich ab von "Pentekoste", dem griechischen Begriff für "fünfzig". Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten.

Die Apostelgeschichte berichtet, wie die Jünger Jesu durch das Pfingstwunder "mit Heiligem Geist erfüllt wurden und begannen, mit anderen Zungen zu reden". Das sogenannte Sprachenwunder will darauf hinweisen, dass die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus sprachübergreifende Bedeutung für die ganze Welt hat.

Bis zum vierten Jahrhundert feierten die Christen an Pfingsten nicht nur den Abschluss der Osterzeit, sondern auch die in der Apostelgeschichte erwähnte Himmelfahrt Christi. Nachdem sich dafür ein weiterer Festtag herausgebildet hatte, wurde Pfingsten eigenständig. Wie Weihnachten und Ostern erhielt es in einigen Ländern einen zweiten Festtag, den Pfingstmontag.

Historisch gesehen ist das Pfingstfest auch ein Frühlingsfest. Bräuche, die mit Wachsen, Blühen und Wiedererwachen der Natur zu tun haben, tauchen vor dem herannahenden Sommer noch einmal auf. Flurumritte, Grenzabschreitungen und Prozessionen sollen der neuen Saat Segen bringen. Diese fallen im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie jedoch größtenteils aus.


Gläubige auf dem Petersplatz / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Gläubige auf dem Petersplatz / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Desinfektion im Petersdom / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Desinfektion im Petersdom / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA