Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 87 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.
Als diplomatische Neuerungen im Jahr 2018 nennt das vatikanische Staatssekretariat ein Abkommen mit dem Kleinstaat San Marino über katholischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, die Ratifizierung eines Rahmenvertrages über den Rechtsstatus der Kirche in Benin und ein vorläufiges Abkommen mit der Volksrepublik China über Bischofsernennungen. (kna/Stand 07.01.2019)
23.05.2020
Argentiniens neue Botschafterin beim Vatikan hat am Samstag Papst Franziskus ihren Antrittsbesuch gemacht. Wegen der Ernennung eines neuen argentinischen Botschafters hatte es zunächst Irritationen gegeben.
Wie der Vatikan mitteilte, übergab Maria Fernanda Silva (54) ihrem Landsmann das Beglaubigungsschreiben. Nach dem Regierungswechsel im Heimatland des Papstes war der bisherige Botschafter Francisco Emilio Pfirter Rogelio im Dezember nach Argentinien zurückgekehrt.
Erste afrostämmige Argentinierin als Diplomatin
Silva ist die erste afrostämmige Argentinierin, die in den diplomatischen Dienst Argentiniens aufgenommen wurde. Unter anderem vertrat sie ihr Land der Welternährungsorganisation FAO in Rom. Unter Pfirters Vorgänger Eduardo Valdes war sie bis 2015 bereits in Argentiniens Vatikan-Botschaft tätig. Die Republik Argentinien und der Heilige Stuhl unterhalten seit 1857 diplomatische Beziehungen.
Ende Januar hatte Franziskus den neuen argentinischen Präsidenten Alberto Fernandez im Vatikan empfangen. Der Linkspolitiker ist seit dem 10. Dezember 2019 Staatsoberhaupt des Landes.
Wegen der Ernennung eines neuen argentinischen Botschafters hatte es zunächst Irritationen gegeben. Unbestätigten Medienberichten zufolge habe der Vatikan den zuerst ernannten Kandidaten Luis Bellando abgelehnt, weil dieser geschieden sei.
Dann hieß es, Fernandez habe dem Papst drei Kandidaten vorschlagen wollen. Darauf berichtete die Zeitung "La Nacion": "Der Papst hat nie den Botschafter irgendeines Landes ausgewählt, am wenigsten den seines eigenen Landes", zitiert die Vatikan-Korrespondentin der Zeitung eine Quelle im Staatssekretariat.Vielmehr sei Bellando schon vor der ersten Information an den Heiligen Stuhl von der Regierung zurückgezogen worden.
In der internationalen Diplomatie muss ein Entsendestaat bei dem Staat, der seinen Botschafter empfangen soll, zuvor klären, ob der Kandidat genehm ist. Dies geschieht diskret; Ablehnungen werden nicht begründet. So gab es in der Vergangenheit durchaus Fälle, in denen der Heilige Stuhl - wie andere Staaten - sein Einverständnis für einen designierten Botschafter nicht erteilt hatte.
Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 87 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.
Als diplomatische Neuerungen im Jahr 2018 nennt das vatikanische Staatssekretariat ein Abkommen mit dem Kleinstaat San Marino über katholischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, die Ratifizierung eines Rahmenvertrages über den Rechtsstatus der Kirche in Benin und ein vorläufiges Abkommen mit der Volksrepublik China über Bischofsernennungen. (kna/Stand 07.01.2019)