Papst Franziskus beim Mittagsgebet

Appelle an Europa und Gratulation an alle Mütter

Papst Franziskus hat bei seinem Mittagsgebet die politisch Verantwortlichen in Europa eindringlich zu Solidarität und Kooperation aufgerufen. Allen Müttern gratulierte der Papst zum Muttertag. Lob fand das Kirchenoberhaupt für ökologische Initiativen in der Sahelzone.

Papst Franziskus am Fenster seines Ateliers im Apostolischen Palast / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus am Fenster seines Ateliers im Apostolischen Palast / © Andrew Medichini ( dpa )

Es gehe darum, "die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie im Geist der Harmonie und Zusammenarbeit zu bewältigen", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag zum Abschluss seines Mittagsgebets im Vatikan.

Anlässlich des 70. Jahrestages der Europa-Erklärung des früheren französischen Außenministers Robert Schuman vom 9. Mai 1950 erinnerte der Papst daran, dass Schumans Idee die europäische Integration inspiriert habe. Diese habe "die Versöhnung der Völker des Kontinents nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die lange Periode der Stabilität und des Friedens ermöglicht, von der wir heute profitieren". In diesem Geist sollten auch die Verantwortlichen der EU heute handeln.

Das sonntägliche Mittagsgebet des Kirchenoberhauptes wurde wegen der Pandemie erneut aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes übertragen.

Papst gratuliert zum Muttertag

Papst Franziskus hat allen Müttern zum Muttertag gratuliert. "Ich möchte alle Mütter meiner Dankbarkeit und Zuneigung versichern und sie dem Schutz Marias, unserer himmlischen Mutter, anvertrauen", sagte das Kirchenoberhaupt am Ende seines sonntäglichen Mittagsgebets im Vatikan.

Besonders denke er an jene Mütter, "die nicht mehr unter uns weilen und uns vom Himmel aus begleiten", so Franziskus. Die Gläubigen, die das Gebet wie derzeit üblich live im Internet oder Fernsehen verfolgten, forderte er auf, sich "mit einem Moment der Stille" an ihre eigenen Mütter zu erinnern.

Franziskus lobt ökologische Initiativen in der Sahelzone

Der Papst hat Zukunftsinitiativen in der afrikanischen Sahelzone gelobt und zu deren Unterstützung aufgerufen. In Erinnerung an die erste Afrikareise Papst Johannes Pauls II. im Mai 1980 wiederholte Franziskus den damaligen Appell seines Vorgängers. Dieser habe "dem Schrei der Menschen in der Sahelzone, die von der Dürre hart getroffen wurden, eine Stimme" gegeben, sagte er zum Ende seines Mittagsgebetes am Sonntag im Vatikan.

Heute gratuliere er den jungen Menschen, die sich für die Wiederaufforstungs-Initiative "Laudato Si-Bäume" engagieren. Ziel der Initiative sei es, "mindestens eine Million Bäume in der Sahelzone zu pflanzen". Diese sollten Teil einer "Großen Grünen Mauer von Afrika" werden. Daher hoffe er, dass viele "dem Beispiel der Solidarität dieser jungen Menschen folgen werden".

Die Initiative der sogenannten "Großen Grünen Mauer" wurde 2005 begonnen. Sie soll die weitere Wüstenbildung in der Sahelzone verhindern. Ziel der verschiedener Projekte in mittlerweile 22 Ländern ist es, bis 2030 rund 100 Millionen Hektar Land wieder fruchtbar zu machen. Behindert wird die Initiative jedoch durch zahlreiche örtliche Konflikte sowie mangelnde internationale Unterstützung.


Papst Franziskus spricht im Apostolischen Palast das Gebet "Regina Coeli" / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus spricht im Apostolischen Palast das Gebet "Regina Coeli" / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA