Polizei sperrt Petersplatz in Rom

Kein Zugang zum Petersdom

Der Petersplatz und der Petersdom in Rom bleiben bis einschließlich 3. April für Touristen gesperrt. Der Zugang ist derzeit nur zu Arbeitszwecken gestattet, wie der Vatikan am Dienstag mitteilte. Auch geführte Touren werden ausgesetzt.

Frauen mit Mundschutz auf dem Petersplatz / © Paul Haring (KNA)
Frauen mit Mundschutz auf dem Petersplatz / © Paul Haring ( KNA )

Nachdem am frühen Morgen an Seitenaltären des Petersdomes noch Messen gefeiert worden waren, wie Teilnehmer berichteten, begannen italienische Polizisten später damit, den Petersplatz für Touristen zu sperren. Der Zugang sei derzeit nur zu Arbeitszwecken gestattet, hieß es auf Nachfrage vor Ort. Im Internet kursierende Videos zeigen den Touristenmagneten am Mittag fast menschenleer. 

10.000 Infektionen trotz Vorkehrungen 

Auch der Petersplatz ist bis auf einige Polizisten sowie einzelne Vatikanangestellte menschenleer. Die mobile Filiale der Vatikan-Post sowie die Buch- und Souvenirläden am Petersplatz bleiben geschlossen.

Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen Italiens, die rasante Ausbreitung des Coronavirus endlich einzudämmen. Zu diesem Zweck sind landesweit alle größeren Versammlungen verboten. Inzwischen haben sich - trotz aller Vorkehrungen - fast 10.000 Menschen infiziert, mehr als 460 sind gestorben. 

 

Papst: Priester sollen Betroffenen beistehen

Wegen der Corona-Krise in Italien feiert der Papst seine Frühmessen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta seit Montag ohne Gäste; lediglich einige Mitarbeiter sind in der Kapelle zugegen. In der per Live-Stream übertragenen Zeremonie am Dienstag ermunterte Franziskus alle Priester, den betroffenen Menschen beizustehen. Auch sollten sie Ärzte, Pflegekräfte und freiwillige Helfer unterstützen.

Bei der Videoübertragung der Frühmessen mit Papst Franziskus haben allein im deutschen Sprachraum jeweils rund 20.000 Menschen zugeschaltet. Wie ein Mitarbeiter von Radio Vatikan am Dienstag auf Anfrage mitteilte, gilt diese Schätzung für alle Übertragungskanäle des Videostreams. Schätzungsweise haben insgesamt mehr als 200.000 Menschen zugeschaltet. Das gilt für die Übertragungskanäle des Videostreams in Englisch, Spanisch, Italienisch und Deutsch. In Italien hätten zudem die meisten kirchliche TV-Sender eingeschaltet.

Alle öffentlichen Gottesdienste untersagt 

Die Gottesdienste werden morgens um sieben Uhr per Videostream im Internet und durch angeschlossene Sender live übertragen. Für den deutschen Sprachraum werden die Messen über die Websites Vatican News, Youtube sowie über das Portal von EWTN-TV übertragen. Hinzu kommen TV-Zuschauer von EWTN und K-TV sowie Hörer von Radio Horeb. Obendrein verfolgen einige hundert Zuschauer die Feiern auf Deutsch via Facebook. Für andere Sprachgruppen sind bisher keine Zahlen bekannt.

Wegen des von Italiens Regierung erlassenen Versammlungsverbotes sind derzeit landesweit alle öffentlichen Gottesdienste untersagt. Die Kirche hat zugesagt, die Einschränkungen zum Schutz der Gesundheit zu akzeptieren. Vielfach feiern Priester die Messe allein und lassen sie per Video im Internet übertragen.


Gläubige nehmen an der Live-Übertragung des Angelus-Gebetes von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil.  / © Andrew Medichini (dpa)
Gläubige nehmen an der Live-Übertragung des Angelus-Gebetes von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil. / © Andrew Medichini ( dpa )

Seltener Anblick: Menschenleerer Petersplatz in Rom / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Seltener Anblick: Menschenleerer Petersplatz in Rom / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )
Quelle:
KNA
Mehr zum Thema