Ein neuer Privatsekretär für Papst Franziskus

Ein Streetworker unterstützt den Papst

​Gonzalo Aemilius, ein aus Uruguay stammender katholischer Priester, arbeitet künftig als Privatsekretär für den Papst. Franziskus ist durch das Engagement für Straßenkinder auf den Geistlichen aufmerksam geworden.

Papst Franziskus auf dem Petersplatz (shutterstock)

Das gab der Vatikan am Sonntag bekannt. Den Angaben zufolge kennen sich beide seit 2006. Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der heutige Papst, wurde demnach in Buenos Aires auf das Engagement des jungen Geistlichen Aemilius für Straßenkinder aufmerksam.

Der promovierte Theologe (40) tritt an die Stelle des Argentiniers Fabian Pedacchio (55), der nach sechs Jahren als päpstlicher Privatsekretär auf einen Vollzeitposten in der Bischofskongregation zurückkehrte. Als weiterer Papstsekretär arbeitet seit 2014 der koptische Priester Yoannis Lahzi Gaid (44).

Trotz nichtgläubiger Eltern katholisch geworden

Der am 18. September 1979 geborene Aemilius stammt nach Vatikanangaben aus einer wohlhabenden Familie in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo. Eine Großmutter war Jüdin, die Eltern werden als Nichtglaubende bezeichnet. Unter dem Eindruck von Priestern, die sich trotz Todesdrohungen für Straßenkinder einsetzten, entschloss sich Aemilius laut "Vatican News" als Schüler, katholisch zu werden und die gleiche Laufbahn einzuschlagen.

Anlässlich des Wechsels von Pedacchio zurück in den Kuriendienst betonte Vatikansprecher Matteo Bruni im November, bei der Funktion des päpstlichen Privatsekretärs handle es sich um einen "Dienst auf Zeit". Beide Sekretäre übten diese Aufgabe neben ihrer früheren Tätigkeit aus, zu der sie wieder in Vollzeit zurückkehren könnten.

Die Privatsekretäre von Franziskus treten öffentlich kaum in Erscheinung. Eine prominentere Rolle hatte Stanislaw Dziwisz, der fast vier Jahrzehnte an der Seite von Erzbischof Karol Wojtyla und später Johannes Paul II. stand. Der Privatsekretär von Benedikt XVI., Georg Gänswein, ist als Präfekt des Päpstlichen Hauses vor allem durch seine protokollarischen Aufgaben weiterhin präsent.


Quelle:
KNA