Papst fordert sein Bistum zu neuem Schwung in der Seelsorge auf

"Geistliche Leichtigkeit aber keine faulen Kompromisse"

Papst Franziskus hat in seinem Bistum Rom neue Seelsorgeteams beauftragt und ausgesandt. Bei einem Gottesdienst in der Lateranbasilika am Samstagabend forderte er diese auf, neue Initiativen beherzt in Angriff zu nehmen.

Papst Franziskus will mehr Schwung in Rom / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus will mehr Schwung in Rom / © Paul Haring ( KNA )

Es gehe darum, "alle Bewohner dieser Stadt zu erreichen, und neue Wege zu entdecken, auch jenen zu begegnen, die sich von Glauben und Kirche entfernt haben", so der Papst in seiner Predigt.

Die Beauftragung bildete den Abschluss eines einjährigen Reflexionsprozesses, mit dem das Bistum seine Pastoral überdenken und reformieren will. Hauptsächliches Anliegen soll sein, die Bedürfnisse der Menschen besser zu verstehen und auf sie einzugehen, wie es Franziskus zum Auftakt im Frühjahr gefordert hatte.

Geistliche Leichtigkeit gefordert

Es gehe darum, fuhr der Papst in seiner Predigt fort, "mit anderen in einen Dialog zu treten, ihnen mit Demut, Dankbarkeit und schlichtem Herzen zuzuhören". Franziskus wörtlich: "Geht dies nicht mit großer Kraftanstrengung an, sondern mit geistlicher Leichtigkeit." Es brauche dazu aber ein größeres Gespür, dass und wie Gott bereits in anderen Menschen gegenwärtig sei. Es gebe "keinen Menschen, in dessen Herzen Christus nicht wiedergeboren werden will und kann", so das Kirchenoberhaupt.

Warnung vor Weltlichkeit und faulen Kompromissen

An seine Priester gewandt forderte Franziskus diese auf, ihre Gemeinden an der Seite von Jesus Christus zu halten, damit sich nicht "Weltlichkeit oder faule Kompromisse" einschlichen. Diese könnten zwar zu schnellen Erfolgen und Zufriedenheit führen, ließen aber auf Dauer das ganze Glaubensgebäude zusammenbrechen.

Bei dem Festgottesdienst zum Weihetag der Lateranbasilika als Bischofskirche des Papstes waren auch erstmals ein neuer Ambo (Lesepult) und ein neues Hängekreuz über dem Hauptaltar zu sehen. Der Ambo wurde demnach aus einer antiken Marmorplatte gefertigt, die aus der Konstantin-Basilika stammt. Das von einem Künstler geschaffene vergoldete Kreuz ist eine Nachbildung eines Prozessionskreuzes von 1451, das im Museum der Lateranbasilika aufbewahrt wird.


Quelle:
KNA