Vatikan ordnet Kirchengebiete in Brasiliens Amazonasgebiet neu

Neue Bistümer in Amazonien

Im Amazonasgebiet werden zwei neue Bistümer entstehen, das ist die Folge einer Neustrukturierung die der Vatikan vorgenommen hat. Das bisherige Bistum Sanatarem wird zum Erzbistum erhoben. Die Reformen wurden während der Amazonas-Synode angekündigt.

Indigener am Ufer des Rio Negro in Amazonien / © Thomas Milz (KNA)
Indigener am Ufer des Rio Negro in Amazonien / © Thomas Milz ( KNA )

Der Vatikan ordnet im brasilianischen Amazonasgebiet einige katholische Kirchenstrukturen neu und errichtet dazu neue Bistümer. Davon betroffen ist unter anderem das ehemalige Bistum des aus Österreich stammenden Bischofs Erwin Kräutler. Wie der Vatikan am heutigen Mittwoch mitteilte, wird die bisherige Territorialprälatur Xingu, die Kräutler bis 2015 leitete, in zwei Gebiete aufgeteilt: eine neue Diözese Xingu-Altamira sowie eine neue, kleinere Gebietsprälatur Alto Xingu-Tucuma.

Strukturelle Reformen in Amazonien

Zudem erhob Papst Franziskus das am Mittellauf des Amazonas gelegene Bistum Santarem zum Erzbistum. Zu dessen Kirchenprovinz gehören nun die beiden neu errichteten Xingu-Bistümer, die Territorialprälatur Itaituba und das Bistum Obidos. Dieses wiederum wird von dem aus Deutschland stammenden Bischof Johannes Bahlmann geleitet. Franziskus hatte zum Abschluss der Amazonas-Synode Ende Oktober unter anderem strukturelle Reformen in Amazonien angekündigt.

Erzbistums Santarem

Neuer Bischof des Erzbistums Santarem wird der Ordensmann Irineu Roman (61), bisher Weihbischof in Belem. Als Bischof von Xingu-Altamira bestätigte der Papst den bisherigen Leiter der Prälatur, Bischof Joao Alves (58). Neuer Leiter der abgetrennten Territorialprälatur Alto Xingu-Tucuma soll der aus Spanien stammende Augustiner Jesus Maria Lopez Mauleon (64) werden.

Bistum Xingu-Altamirawe

Das neu errichtete Bistum Xingu-Altamira ist mit gut 247.000 Quadratkilometern etwas größer als Großbritannien. Unter den gut 360.000 Bewohnern sind laut Vatikan-Angaben 250.000 (70 Prozent) katholisch. In den zehn Pfarreien arbeiten unter anderen 15 Diözesan- und neun Ordenspriester sowie 37 Ordensfrauen.

Territorialprälatur Alto Xingu-Tucuma

Die Territorialprälatur Alto Xingu-Tucuma umfasst gut 128.000 Quadratkilometer und ist damit etwas kleiner als Griechenland. Von den knapp 239.000 Einwohnern sind 130.000 (54 Prozent) katholisch. In den fünf Pfarreien arbeiten ein Diözesan- und neun Ordenspriester sowie fünf Ordensschwestern.

Diese Gebiete gehörten bisher zur Kirchenprovinz des Erzbistums Belem do Para, die entsprechend verkleinert wird. zu ihr gehören neben Belem nach wie vor die Diözesen Macapa, Castanhal, Braganca do Para, Ponta de Pedras, Maraba, Abaetetuba, Cameta und die Territorialprälatur Marajo.

Territiorial- oder Gebietsprälaturen sind eine Form der Ortskirche, die einer Diözese rechtlich gleichgestellt ist. Als historische Vorstufen zu einer Diözese gibt es sie vor allem in Südamerika, vereinzelt in Italien, aber auch Skandinavien. Anders als eine Personalprälatur, die anhand der ihr angehörenden Personen umschrieben wird, wird die Territorialprälatur allein durch ihr Gebiet definiert.


Quelle:
KNA
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