Papst ist gegen eine "Kirche der Erwählten"

Keine Elite

Katholiken dürfen angesichts ihres Mitgliederschwundes nicht eine "Kirche der Erwählten" anstreben. Man brauche sich aber auch nicht dafür zu schämen, zu wenigen zu gehören, sagte der Papst zu Journalisten.

Papst warnt vor einer "Kirche der Erwählten" / © AJR_photo (shutterstock)
Papst warnt vor einer "Kirche der Erwählten" / © AJR_photo ( shutterstock )

Vor Mitarbeitern der vatikanischen Medienabteilung anlässlich ihrer Vollversammlung warnte Papst Franziskus davor, eine "Kirche der Erwählten" anzustreben. Das hieße auf eine "Häresie" hereinfallen und die christliche Authentizität verlieren, sagte er am Montag im Vatikan.

Stattdessen sollten Christen als Sauerteig und Salz in der Gesellschaft wirken.

"Mit Freude das Evangelium verkünden"

Man brauche sich "nicht zu schämen, wenige zu sein", sagte der Papst. "Wir sind wenige? Ja, aber mit dem Willen, zu missionieren, anderen zu zeigen, wer wir sind", sagte Franziskus. Ein "Resignieren vor der kulturellen Niederlage" entspringe nicht einem christlichen Geist. Als Aufgabe kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit nannte er, "mit Freude das Evangelium zu verkünden".

Zum Medienapparat des Vatikan gehören neben der Traditionszeitung "Osservatore Romano" unter anderem die Internetseite "Vatican News", die in zahlreichen Sprachen betrieben wird, und der vatikanische Fernsehdienst CTV. Die Abteilung, die auch das Presseamt umfasst, bildet nach der Mitarbeiterzahl die größte Kurieneinrichtung. Als einzige Vatikanbehörde wird sie von einem Nichtpriester geleitet, Paolo Ruffini.

In Glaubensverkündigung investieren

In einer nur schriftlich verbreiteten Botschaft an die Medienmitarbeiter betonte der Papst, für die Glaubensverkündigung sei keine Investition zu groß, allerdings müsse das Geld gut eingesetzt werden. Auch daran werde die eigene Glaubwürdigkeit gemessen. In dem Zusammenhang erinnerte er an Effizienz und Ausgabenreduktion.


Quelle:
KNA