Brief von Papst Franziskus als Broschüre erschienen

Ein Zeichen der Wertschätzung für alle

​Der Brief von Papst Franziskus an das "pilgernde Volk Gottes in Deutschland" ist als Broschüre veröffentlicht. Neben den Papst-Worten enthält sie die Erklärung "Ermutigung auf dem Synodalen Weg" von Kardinal Marx und Thomas Sternberg.

Papst Franziskus signiert ein Dokument / ©  Romano Siciliani / Osservatore Romano (KNA)
Papst Franziskus signiert ein Dokument / © Romano Siciliani / Osservatore Romano ( KNA )

Das Dokument des Papstes vom 29. Juni sei ein "Zeichen der Wertschätzung des kirchlichen Lebens in Deutschland und aller katholischen Gläubigen", teilte die Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mit. Die "orientierenden und ermutigenden Worte" würden die von den deutschen Bischöfen angestoßene Reformdebatte der katholischen Kirche auf dem "synodalen Weg" begleiten.

Papst: Evangelisierung als Leitkriterium

Die Broschüre enthält neben den Papst-Worten auf 21 Seiten im Anhang die Erklärung "Ermutigung auf dem Synodalen Weg" des Konferenzvorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, und des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg.

Erstmals in der jüngeren Geschichte wandte sich ein Papst in einem Brief an das "pilgernde Volk Gottes in Deutschland". In dem Papier lobt er das Engagement und die Reformanstrengungen der deutschen Katholiken. Zugleich mahnt Franziskus die Einheit mit der Weltkirche an. Leitkriterium der Erneuerung müsse die Evangelisierung sein.

Unterschiedliche Deutungen des Briefes

Der Brief hatte in Deutschland unterschiedliche Deutungen hervorgerufen. Laut einem Bericht der "Herder Korrespondenz" vom Mittwoch sollte die Kirche in Deutschland angesichts ihrer Reformpläne durch eine Initiative vatikanischer Behörden auf stärkere Einheit mit Rom verpflichtet werden. Die Spitzen der Glaubens-, der Klerus- und der Bischofskongregation seien daher gemeinsam mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem geheimen Treffen übereingekommen, beim Papst ein Schreiben anzuregen, in dem er die Deutsche Bischofskonferenz an die Einheit mit Rom erinnern solle.

Franziskus habe sich das Anliegen zu eigen gemacht und zu einem meditativen Grundsatzschreiben an das ganze "pilgernde Volk Gottes in Deutschland" ausgeweitet. In der Ausarbeitungsphase war laut "Herder Korrespondenz" der deutsche Kardinal Walter Kasper als Berater beteiligt. Der von Franziskus in seiner Muttersprache Spanisch verfasste Text sei in der Glaubenskongregation ins Deutsche übersetzt worden.

Kasper sagte der Zeitschrift, in Deutschland habe man den Brief des Papstes bisher "zwar viel gelobt, ihn dann aber zur Seite gelegt und weitergemacht, wie schon zuvor geplant". Bei den weiteren Beratungen zum "synodalen Weg" soll der Papstbrief eine wichtige Rolle spielen, hieß es im Vorfeld der Bischofsvollversammlung in der kommenden Woche in Fulda. .


Quelle:
KNA
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