Papst mahnt "großen Schritt für die Menschheit" auf der Erde an

Es gibt "noch größere Ziele"

Einsatz für die Schwachen und Gerechtigkeit zwischen den Völkern: Das Gedenken an die Mondlandung vor 50 Jahren sei eine Mahnung, dass es auch auf der Erde noch "große Schritte" gebe, die man gehen müsse, so Papst Franziskus

Mond über dem Petersdom / © Paul Haring (KNA)
Mond über dem Petersdom / © Paul Haring ( KNA )

Papst Franziskus hat anlässlich der ersten bemannten Mondlandung vor 50 Jahren an "noch größere Ziele" auf der Erde erinnert. Das Gedenken an den "großen Schritt für die Menschheit" solle Anstoß geben zum gemeinsamen Einsatz für Würde für die Schwachen, für Gerechtigkeit zwischen den Völkern und für die Zukunft des Planeten, sagte der Papst beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

Zwischen Kontemplation und Aktion

Während des Angelusgebets kommentierte der Papst das Sonntagsevangelium, das vom Besuch Jesu bei den Schwestern Marta und Maria erzählt. Während Maria den Worten Jesu zuhört, kümmert sich ihre Schwester um die Bewirtung des Gastes. Darauf angesprochen, ob es denn richtig sei, dass Marta die ganze Arbeit mache, antwortet Jesus: "Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden." (vgl. Lk 10, 38-42)

Sicherlich habe Jesus seine Gastgeberin mit diesen Worten nicht verurteilen wollen, so Papst Franziskus. Vielmehr müsse man sich auch in der Hektik des Alltags Zeit nehmen, auf Jesus zu hören. Das verkörpere Maria, die ihren Tag unterbricht, um ganz und gar offen für die Worte des Herrn zu sein.

"Martha und Maria zeigen uns den Weg. Wenn wir das Leben mit Freude genießen wollen, müssen wir diese beiden Haltungen verbinden: einerseits, um ,zu den Füßen Jesu zu sein´, auf ihn zu hören, während er uns das Geheimnis von allem offenbart; andererseits, um aufmerksam und bereit in der Gastfreundschaft zu sein, wenn er vorbeikommt und an unsere Tür klopft, mit dem Gesicht eines Freundes, der einen Moment der Erfrischung und Brüderlichkeit braucht.“

Papst: Gott überrascht immer wieder

Stille und Gebet verhelfen nach Worten des Papstes zu mehr Gelassenheit und Effizienz bei den Alltagsaufgaben. Keine Beschäftigung oder Sorge dürfe von der Begegnung mit Gott abhalten, sagte Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

"Wenn er uns in unserem Leben besucht, kommen seine Gegenwart und sein Wort vor allem anderen." Gleichzeitig seien aber auch Aufnahmebereitschaft und Brüderlichkeit nötig, vor allem gegenüber den Kleinen und Armen.

Gott überrasche immer, sagte Franziskus: "Wenn wir uns wirklich daranmachen, ihm zuzuhören, verschwinden die Wolken, weichen die Zweifel der Wahrheit, Ängste der Gelassenheit, und die verschiedenen Dinge des Lebens finden ihren richtigen Platz", so der Papst.


Papst Franziskus während des Angelusgebets (VN)
Papst Franziskus während des Angelusgebets / ( VN )
Quelle:
KNA , VN , DR