Gewachsenes Papstverlangen nach ökumenischer Einheit

"Wahre Einheit ist keine Uniformität"

Die jüngsten Reisen nach Bulgarien und Rumänien hallen offenbar bei Papst Franziskus noch nach. Nun betonte das Kirchenoberhaupt, dass dadurch sein persönliches Verlangen nach kirchlicher Einheit sei noch größer geworden sei.

Gottesdienst mit Papst Franziskus in Sofia / © Paul Haring (KNA)
Gottesdienst mit Papst Franziskus in Sofia / © Paul Haring ( KNA )

Papst Franziskus hat am Freitag eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel empfangen. "Zunehmend bin ich überzeugt, dass die volle Einheit zwischen Katholiken und Orthodoxen nur wiederhergestellt wird durch Respektierung der jeweils eigenen Identität in harmonischer Koexistenz mit legitimen Formen von Unterschiedlichkeit", sagte der Papst.

"Wahre Einheit", so Franziskus weiter, "ist keine Uniformität, sondern eine Symphonie vieler Stimmen in Liebe". Als Bischof von Rom wolle er bekräftigen: "Für uns Katholiken ist das Ziel des Dialogs die volle Gemeinschaft mit legitimen Formen der Verschiedenheit, keine monotone Gleichmacherei und noch viel weniger Eingliederung."

Gegenseitige Besuche

Die aus drei Personen bestehende orthodoxe Delegation hält sich seit Donnerstag anlässlich des römischen Patronatsfestes Peter und Paul am Samstag in Rom auf. Geleitet wird die Gruppe von Erzbischof Job Getcha von Telmissos als Vertreter von Patriarch Bartholomaios I.

Getcha ist Repräsentant des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf. Am Samstag nehmen die orthodoxen Gäste im Petersdom an der Festmesse zu Peter und Paul teil.

Seit mehr als 40 Jahren kommt jährlich zum Fest Peter und Paul am 29. Juni eine Delegation des orthodoxen Ehrenoberhaupts in den Vatikan.

Umgekehrt reist eine vatikanische Delegation seit mehr als 40 Jahren zum orthodoxen Andreas-Fest Ende November nach Istanbul.

 

Quelle:
KNA
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