Franziskus stärkt Zentralafrikanische Republik

Papst ermutigt zum Frieden

Seit Jahren kämpfen muslimische und christliche Milizen in der Zentralafrikanische Republik um Rohstoffe und Weidegebiete. Ein großer Teil der Bevölkerung ist auf der Flucht. Papst Franziskus hat nun zur Versöhnung aufgerufen.

Flüchtlinge in der Zentralafrikanischen Republik / © Will Baxter (dpa)
Flüchtlinge in der Zentralafrikanischen Republik / © Will Baxter ( dpa )

Papst Franziskus bestärkt die Zentralafrikanische Republik bei ihren Bemühungen um Frieden. Bei einem rund 25-minütigen Treffen des Kirchenoberhaupts mit Präsident Faustin Archange Touadera am Dienstagabend im Vatikan habe der Papst das jüngste Friedensabkommen gewürdigt, teilte Vatikansprecher Alessandro Gisotti nach der Begegnung mit.

Franziskus habe zu einem friedlichem Zusammenleben und zu nationaler Versöhnung ermutigt. Es gelte, jegliche Art der Gewalt zu beenden und den Flüchtlingen eine Heimkehr zu ermöglichen.

Dank für erbautes Kinderkrankenhaus

Beide Seiten würdigten zudem das 2016 geschlossene Grundlagenabkommen, das seit dem heutigen Dienstag in Kraft ist.

Touadera dankte zudem ausdrücklich für das jüngst in Bangui auf Wunsch von Papst Franziskus eröffnete neue Kinderkrankenhaus.

Mitte Februar hatten Touadera und der bisherige Ministerpräsident Simplice Sarandji, beide parteilos, mit 14 bewaffneten Gruppen nach 19-tägigen Verhandlungen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum einen neuen Friedensvertrag geschlossen.

Die Afrikanische Union und die UN-Friedensmission Minusca hatten die Übereinkunft bestätigt. Letztere soll den Ende 2012 in der Zentralafrikanischen Republik ausgebrochenen Kämpfen zwischen muslimischen und christlichen Milizen ein Ende setzen. Bei den Konflikten geht es weniger um religiöse Motive als um Kontrolle über Weidegebiete und Rohstoffe wie Diamanten, Gold und Uran. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen haben rund 1,2 Millionen der 4,7 Millionen Einwohner des Landes zu Flüchtlingen gemacht, im eigenen Land wie in den Nachbarstaaten.

Konflikt zwingt Menschen zur Flucht

Am Sonntag hat Toudera seine neue Regierung unter Ministerpräsident Firmin Ngrebada vorgestellt. Von den 36 Ministern gehörten rund 20 bereits der Vorgängerregierung an. Von den 14 Gruppen, die den Friedensvertrag unterzeichnet haben, sind laut einer Meldung von Vatican News 6 in der neuen Regierung vertreten.

Am Wochenende wurde auf Initiative des Papstes in der Hauptstadt Bangui eine Kinderklinik eröffnet. An der Zeremonie nahmen die Chefin der Kinderklinik Bambino Gesu in Rom, Mariella Enoc, sowie Kardinal Konrad Krajewski, Beauftragter des Papstes für Sozialarbeit, teil.

Entstanden war diese auf Initiative des Papstes nach seinem Besuch im November 2015 in dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land. Das päpstliche Kinderkrankenhaus Bambino Gesu in Rom war am Aufbau der Kinderklinik maßgeblich beteiligt.


Jubelnde Menschen begrüßen den Papst in Bangui (2015) / © Osservatore Romano (KNA)
Jubelnde Menschen begrüßen den Papst in Bangui (2015) / © Osservatore Romano ( KNA )

Mariella Enoc, Präsidentin des vatikanischen Kinderkrankenhauses, in der Klinik Bambino Gesu / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Mariella Enoc, Präsidentin des vatikanischen Kinderkrankenhauses, in der Klinik Bambino Gesu / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )

Mariella Enoc unterhält sich mit Patientinnen und Patienten / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Mariella Enoc unterhält sich mit Patientinnen und Patienten / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )

Papst Franziskus bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Alessandra Tarantino ( dpa )
Quelle:
KNA
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