Liturgie bezeichnet im Christentum und im Judentum das Verständnis und die Ordnung der Zeremonien des Gottesdienstes. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt öffentlicher Dienst. Neben der Heiligen Messe gehören dazu beispielsweise Taufe, Trauung oder Bestattung. Die Formen, Regeln und Vorschriften der römischen Liturgie haben sich im Lauf der Jahrhunderte verändert; grundsätzlich legt der Papst sie fest. Dazu zählen etwa die Vorgabe bestimmter Gebete oder Regeln zum Ablauf des Gottesdienstes sowie Form und Farbe von Messgewändern.
Einen Impuls für eine Erneuerung der Liturgie setzte das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) mit dem im Dezember 1963 veröffentlichten Dokument "Sacrosanctum concilium". Es bezeichnete die Liturgie als Höhepunkt, dem alles Tun der Kirche zustrebe, und als Quelle, aus der die Kraft der Kirche entspringe. Wichtige Elemente der Liturgiereform von 1970 waren die weitgehende Ablösung des Lateinischen durch die jeweilige Landessprache im Gottesdienst, die Vereinfachung vieler Riten oder die aktivere und bewusstere Mitwirkung der Gemeinde. Nichtkleriker werden seitdem etwa als Lektoren und Kommunionhelfer stärker eingebunden. (kna)
14.02.2019
Der Papst hat vor "sterilen ideologischen Polarisierungen" in liturgischen Fragen gewarnt. Wie in anderen Bereichen des kirchlichen Lebens verberge dies nur eine Haltung, die meint, die eigenen Vorstellungen passten auf alle Situationen.
Das sagte Franziskus am Donnerstag bei einer Begegnung mit Mitgliedern der Gottesdienstkongregation im Vatikan. Beseelt vom Wunsch auf aktuelle Unsicherheiten zu reagieren, riskiere man dann sich in eine Vergangenheit zu flüchten, die es so nie gegeben habe, oder eine entsprechend konstruierte Zukunft.
"Nicht auf Geschmäcker, Rezepte und Strömungen reduzieren"
Gottesdienst wie die gesamte Liturgie seien "ein lebendiger Schatz, der sich nicht auf Geschmäcker, Rezepte und Strömungen reduzieren" lasse. Vielmehr müsse die liturgische Tradition "mit Demut aufgenommen und mit Liebe gefördert werden". Liturgie sei eine "unersetzliche Nahrung für das organische Wachstum des Volkes Gottes", so der Papst.
In der Liturgie gehe es nicht ums Selbermachen, sondern um "die Offenbarung der kirchlichen Gemeinschaft". In Gebeten und Gesten müsse das "Wir" und nicht das "Ich" erklingen.
Bessere Liturgie nicht von neuen Büchern abhängig machen
Außerdem warnte Franziskus davor, eine bessere Liturgie allein von neuen Büchern abhängig zu machen. Wichtig sei eine Bekehrung, die die gottesdienstliche Feier zu einer Herzensangelegenheit mache. Liturgisches Wissen allein reiche dazu nicht.
Der Papst traf mit den Mitgliedern der Kongregation für Gottesdienst und Sakramente anlässlich deren jährlicher Vollversammlung zusammen.
Liturgie bezeichnet im Christentum und im Judentum das Verständnis und die Ordnung der Zeremonien des Gottesdienstes. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt öffentlicher Dienst. Neben der Heiligen Messe gehören dazu beispielsweise Taufe, Trauung oder Bestattung. Die Formen, Regeln und Vorschriften der römischen Liturgie haben sich im Lauf der Jahrhunderte verändert; grundsätzlich legt der Papst sie fest. Dazu zählen etwa die Vorgabe bestimmter Gebete oder Regeln zum Ablauf des Gottesdienstes sowie Form und Farbe von Messgewändern.
Einen Impuls für eine Erneuerung der Liturgie setzte das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) mit dem im Dezember 1963 veröffentlichten Dokument "Sacrosanctum concilium". Es bezeichnete die Liturgie als Höhepunkt, dem alles Tun der Kirche zustrebe, und als Quelle, aus der die Kraft der Kirche entspringe. Wichtige Elemente der Liturgiereform von 1970 waren die weitgehende Ablösung des Lateinischen durch die jeweilige Landessprache im Gottesdienst, die Vereinfachung vieler Riten oder die aktivere und bewusstere Mitwirkung der Gemeinde. Nichtkleriker werden seitdem etwa als Lektoren und Kommunionhelfer stärker eingebunden. (kna)