Seligsprechung zwölf christlicher Glaubenszeugen rückt näher

"Vorbildhaft als Christen"

Papst Franziskus hat für zwölf christliche Glaubenszeugen einen Schritt zu einer möglichen Seligsprechung freigegeben. Der sogenannte heroische Tugendgrad wird vorausgesetzt, damit die Glaubenszeugen seliggesprochen werden können.

Papst Franziskus / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus / © Andrew Medichini ( dpa )

Wie der Vatikan mitteilte, erkannte Papst Franziskus in einem Dekret den sogenannten heroischen Tugendgrad von drei Frauen und acht Männern an; sie hätten vorbildhaft als Christen gewirkt.

Tugendgrad der Glaubenszeugen

Unter den anerkannten Glaubenszeugen sind der frühere Krakauer Weihbischof Jan Pietraszko (1911-1988), der indische Ordensgründer Augustine John Ukken (1880-1956), der spanische Gründer des Säkularinstituts "Cruzada Evangelica", Doroteo Hernandez Vera (1901-1991) sowie die US-Ordensgründerin Antonietta Giugliano (1909-1960).

Auch wurde der Tugendgrad für fünf Italiener, einen Mexikaner und einen Weißrussen bestätigt.

Voraussetzung für Seligsprechung

Die Anerkennung des heroischen Tugendgrades ist Voraussetzung für eine mögliche Seligsprechung.

In der Regel muss noch ein Wunder offiziell anerkannt werden, das auf Fürbitte an den Verstorbenen erfolgt ist. Bei Märtyrern ist dies nicht notwendig.

Zudem erkannte Papst Franziskus das Martyrium des deutschen Pallottiner-Paters Richard Henkes an, der 1945 im KZ Dachau umgekommen war.

Martyrium Richard Henkes anerkannt

Der deutsche Priester Richard Henkes (1900-1945) ist vom Papst als Märtyrer des christlichen Glaubens anerkannt worden. Er bestätigte das in einer Audienz für den Leiter der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Becciu.

Der in Ruppach im Westerwald geborene Henkes sei am 22. Februar 1945 im KZ Dachau wegen "Hasses gegen den Glauben" gestorben, heißt es in dem Dekret.

Henkes gehörte dem Orden der Pallottiner-Missionare an und war seit 1931 als Prediger und Exerzitienleiter in Oberschlesien tätig.

Verhaftet wegen "Aufwiegelung des Volkes von der Kanzel"

Mehrmals wurde er bei der Gestapo angezeigt. Im April 1943 wurde er in Ratibor wegen "Aufwiegelung des Volkes von der Kanzel" verhaftet und Mitte Juli ins KZ Dachau gebracht.

Dort starb Henkes an den Folgen einer Typhus-Epidemie. Er hatte sich freiwillig als Pfleger für Kranke im sogenannten Tschechen-Block gemeldet und sich dort angesteckt.

Die Urne mit seiner Asche wurde auf dem Limburger Pallottiner-Friedhof beigesetzt, 1990 dann in die Bischofsgruft des Friedhofs übertragen.

Nächster Schritt zur Seligsprechung

Mit der Anerkennung des Martyriums ist der Weg für eine Seligsprechung von Henkes frei.

Im Januar 2007 waren die erste Etappe des Seligsprechungsverfahrens im Bistum Limburg abgeschlossen und die Unterlagen nach Rom geschickt worden.

 

Quelle:
KNA
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