Eine eigensinnige Nonne im Krankenhaus hat Papst Franziskus nach dessen Bekunden das Leben gerettet. Die Dominikanerin war vor sechs Jahrzehnten in Argentinien in einer Klinik tätig, in die Franziskus als Student mit einer schweren Lungenentzündung eingeliefert worden war.
Antibiotika verdoppelt
Der behandelnde Arzt verordnete eine Dosis Antibiotika, berichtete der Papst in einem am Montag erschienenen Interview-Band; "aber als er gegangen war, sagte diese italienische Ordensfrau: 'Verdoppeln.' Eine weise Nonne, keine Frage. Mit der Anweisung, die Dosis zu verdoppeln, rettete sie mir das Leben", so Franziskus.
Der Papst äußerte sich in dem Buch "Die Kraft der Berufung", das am Montag in mehreren Sprachen erschien. Eine deutsche Ausgabe des Gesprächs mit dem spanischen Theologen Fernando Prado soll Mitte Dezember auf den Markt kommen. In dem Band schildert der heute fast 82 Jahre alte Papst auch seinen eigenen Berufungsweg.
Auf eine Grippe getippt
Demnach wäre er als Student durch die zunächst nicht erkannte Lungenentzündung beinahe ums Leben gekommen. Der zuständige Arzt im Priesterseminar hatte nach Angaben von Franziskus auf eine Grippe getippt und ihn mit Aspirin zu kurieren versucht. Wenige Monate nach dem Klinikaufenthalt musste Franziskus noch einmal ins Krankenhaus, um sich den oberen Teil eines Lungenflügels entfernen zu lassen.