Franziskus kritisiert Egoismus

Gekommen, um zu dienen

Papst Franziskus hat Egoismus als "krankhafter Suche nach dem ersten Platz" kritisiert. Davon könne sich auch die Kirche nicht freimachen. Umso wichtiger seien Vorbilder – wie der gerade selig gesprochene Jesuitenpater Tiburcio Arnaiz Munoz.

Gläubige und Pilger beim Angelusgebet mit Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino (dpa)
Gläubige und Pilger beim Angelusgebet mit Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Papst Franziskus hat Selbstbezogenheit und Egoismus auch innerhalb der katholischen Kirche kritisiert. Jesus sei nicht gekommen, "um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag vor rund 20.000 Menschen auf dem Petersplatz. Viele seien hingegen auf der Suche nach dem besten Platz für sich selbst – "auch Christen, das Volk Gottes, und noch nicht einmal die kirchliche Hierarchie werden davon verschont", sagte der Papst.

Franziskus verurteilte Selbstsucht und rief stattdessen zu Nächstenliebe auf. Bei "krankhafter Suche nach dem ersten Platz" sei Umkehr nötig, "um mutig und großzügig eine Kirche zu bezeugen, die zu Füßen der Letzten niederkniet, um ihnen mit Liebe und Einfachheit zu dienen", so der Papst.

Papst würdigt seliggesprochenen Jesuitenpater

Papst Franziskus hat den neuen Seligen Tiburcio Arnaiz Munoz (1865-1926) gewürdigt. Der spanische Jesuitenpater sei ein "eifriger Geistlicher der Versöhnung und unermüdlicher Verkündiger des Evangeliums" gewesen, besonders unter den von der Gesellschaft vergessenen Menschen. "Sein Vorbild treibt uns an Werkzeuge der Barmherzigkeit und mutige Missionare in jedem Umfeld zu sein", sagte Franziskus, der selbst dem Jesuitenorden angehört, am Sonntag nach seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Tiburcio Arnaiz Munoz war am Samstag in Spanien seliggesprochen worden. Der Leiter der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Becciu, nahm die Seligsprechung in der Kathedrale von Malaga stellvertretend für Papst Franziskus vor.

Arnaiz wurde am 11. August 1865 im spanischen Valladoid geboren. Mit 25 Jahren empfing er die Priesterweihe. 1902 trat er in Granada in den Jesuitenorden ein. 1922 gründete er gemeinsam mit Maria Isabel Gonzalez del Valle Sarandeses (1889-1937) einen weiblichen Laienorden für die Mission in ländlichen Gebieten. Der Jesuit starb am 18. Juli 1926 in Malaga.


Quelle:
KNA
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