Papst: Es fehlt an politischem Willen zur Hungerbekämpfung

Nicht nur "schöne Worte und wohlmeinende Wünsche"

Papst Franziskus hat entschiedene Schritte gegen den Hunger in der Welt angemahnt. "Es fehlt wirklich an einem politischen Willen. Es ist notwendig, den Hunger tatsächlich beenden zu wollen", heißt es in seiner Botschaft zum Welternährungstag.

Papst Franziskus spricht zu Gläubigen / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus spricht zu Gläubigen / © Cristian Gennari ( KNA )

Konkret fordert Franziskus in seinem Schreiben an den Generaldirektor der Welternährungsorganisation FAO, Jose Graziano da Silva, eine Politik der Entwicklungszusammenarbeit, Finanzhilfen "und vor allem eine höhere Sicherheit angesichts von Klimawandel, Wirtschaftskrisen und bewaffneten Konflikten".

Echtes Aktionsprogramm angemahnt

Es gehe darum, die strukturellen Ursachen von Hunger durch konkretes und auf Solidarität basierendes Handeln zu bekämpfen, so der Papst an diesem Dienstag. "Schöne Worte und wohlmeinende Wünsche" müssten in ein "echtes Aktionsprogramm" zur Beseitigung des Hungers verwandelt werden.

Angesichts hoher technischer Entwicklung und Fortschritte im 21. Jahrhundert sei es fraglich, wieso es "nicht die gleichen Fortschritte in Bezug auf Menschlichkeit und Solidarität" gebe, um "die primären Bedürfnisse der am meisten Benachteiligten zu befriedigen", so Franziskus. Wo es an Solidarität mangele, versagten auch technische Lösungen.

Anstrengungen verdoppeln

Der seit 1979 begangene Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Unsere Handlungen sind unsere Zukunft. Eine Welt ohne Hunger bis 2030 ist möglich". Dies sei ein dringender Aufruf zum Handeln, so Franziskus. Zugleich mahnte er alle, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, "damit es niemandem an der notwendigen Nahrung fehlt, weder an Menge noch an Qualität". Die Armen könnten nicht warten.

"Ihre katastrophale Lage erlaubt es nicht. Deshalb müssen wir vordringlich, koordiniert und systematisch handeln", so der Papst.

Die katholische Kirche setze sich bereits täglich gegen Hunger und Mangelernährung weltweit ein, erklärte Franziskus. Er erinnerte daran, dass "diejenigen, die Not leiden, nicht anders sind als wir".


Quelle:
KNA