Bei 18 Millionen Einwohnern sind in Chile rund 74 Prozent der Bevölkerung katholisch. Allerdings gibt es eine zunehmende Konkurrenz durch Sekten und Nachwuchsprobleme. Auf einen Priester kommen 5838 Katholiken. Insgesamt gibt es 960 Gemeinden.
Das Land ist nach der dunklen Ära der Pinochet-Diktatur eines der demokratisch stabilsten in Südamerika, kaum ein Land hat so viele Freihandelsabkommen. Aber die starke Kluft zwischen Arm und Reich und der Widerstand der Ureinwohner der Mapuche - zuletzt kam es immer wieder wegen Landkonflikten zu Toten und Gewalt - sind auch für die Kirche große Herausforderungen, die hier als sehr konservativ gilt.
Zudem spaltete zuletzt der Streit um eine Lockerung eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze der Welt das Land. Chiles Verfassungsgericht erlaubte nach einem Urteil vom August 2017 Abtreibungen in drei Sonderfällen: bei Lebensgefahr für die Mutter, keiner Überlebenschance für das Baby und Vergewaltigung. (dpa/Stand 15.01.2018)
12.10.2018
Zum ersten Mal kommt am Samstag der Präsident Chiles zum Papst. Die Visite findet vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals statt, der die katholische Kirche in dem lateinamerikanischen Land seit Monaten erschüttert.
Chiles Staatspräsident Sebastian Pinera wird am Samstagvormittag zu einem offiziellen Besuch bei Papst Franziskus erwartet. Das verlautete am Mittwoch aus dem vatikanischen Presseamt. Die Visite findet vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals statt, der die katholische Kirche in dem lateinamerikanischen Land seit Monaten erschüttert.
Pinera amtiert seit März als Staatsoberhaupt, nachdem er diese Position schon einmal von 2010 bis 2014 bekleidete. Es ist sein erster Besuch bei Franziskus. 2011 war Pinera bei dessen Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) zu Gast.
Besuch in schweren Zeiten
Im aktuellen Missbrauchsskandal hatte Pinera die katholische Kirche hart kritisiert. Die Kirche habe einen schwerwiegenden Fehler begangen, sagte der konservative Staatschef laut lokalen Medien im Juli. Es schmerze ihn, dass hohe Würdenträger um die Taten zwar gewusst, sie aber verheimlicht hätten.
Ein Onkel des Staatspräsidenten, Bernardino Pinera Carvallo, ist selbst Erzbischof. Der heute 103-jährige Geistliche war von 1983 bis 1990 Leiter des Erzbistums Serena und von 1984 bis 1988 Vorsitzender der Chilenischen Bischofskonferenz. Sebastian Pinera besucht den Vatikan im Zuge einer Europareise. In deren Rahmen traf er am Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin zusammen.
Papst Franziskus erneut nach Ungarn eingeladen
Auf ein Treffen mit dem Papst hofft derweil auch Ungarns Vizeministerpräsident Zsolt Semjen. Er hat im Vatikan die Einladung des Landes an Papst Franziskus bekräftigt. Anlass könnten der Eucharistische Weltkongress 2020 in Budapest sowie die im Raum stehende Seligsprechung von Kardinal Jozsef Mindszenty (1892-1975) sein, wie die staatliche Nachrichtenagentur MTI berichtet.
Semjen wurde demnach am Montag von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zu einem Arbeitsbesuch empfangen. An dem rund eineinhalbstündigen Treffen nahm auch Ungarns Botschafter beim Heiligen Stuhl teil, Eduard Habsburg.
Der für Kirchenfragen zuständige stellvertretende Ministerpräsident und Vorsitzende der ungarischen Christdemokraten (KDNP) erinnerte im Anschluss daran, dass der Papst bereits von der Ungarischen Bischofskonferenz und der Regierung in Budapest eingeladen wurde. Schon zum 1.700. Geburtstag des heiligen Martin 2016 hatte man in Ungarn auf eine Visite von Franziskus gehofft.
Bei 18 Millionen Einwohnern sind in Chile rund 74 Prozent der Bevölkerung katholisch. Allerdings gibt es eine zunehmende Konkurrenz durch Sekten und Nachwuchsprobleme. Auf einen Priester kommen 5838 Katholiken. Insgesamt gibt es 960 Gemeinden.
Das Land ist nach der dunklen Ära der Pinochet-Diktatur eines der demokratisch stabilsten in Südamerika, kaum ein Land hat so viele Freihandelsabkommen. Aber die starke Kluft zwischen Arm und Reich und der Widerstand der Ureinwohner der Mapuche - zuletzt kam es immer wieder wegen Landkonflikten zu Toten und Gewalt - sind auch für die Kirche große Herausforderungen, die hier als sehr konservativ gilt.
Zudem spaltete zuletzt der Streit um eine Lockerung eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze der Welt das Land. Chiles Verfassungsgericht erlaubte nach einem Urteil vom August 2017 Abtreibungen in drei Sonderfällen: bei Lebensgefahr für die Mutter, keiner Überlebenschance für das Baby und Vergewaltigung. (dpa/Stand 15.01.2018)