Papst kondoliert zum Tod von Vietnams Präsident

Ungewöhnliche Beileidsbekundung

Papst Franziskus hat zum Tod des vietnamesischen Präsidenten Tran Dai Quang kondoliert. Er sei betrübt über die Nachricht und bete für alle, die über Quang trauerten, schrieb der Papst in einem persönlichen Telegramm.

Papst Franziskus trifft Vietnams Präsidenten, Tran Dai Quan (2016) / © Maurizio Brambatti (dpa)
Papst Franziskus trifft Vietnams Präsidenten, Tran Dai Quan (2016) / © Maurizio Brambatti ( dpa )

Quang starb am Freitag im Alter von 61 Jahren. Er bekleidete seit April 2016 den eher repräsentativen Posten des Präsidenten. Mächtigster Mann in Vietnam ist der Generalsekretär der Kommunistischen Partei. 

Die Beileidsbekundung des katholischen Kirchenoberhaupts für einen kommunistischen Staatschef ist ungewöhnlich. Vietnam zählt zu den wenigen Ländern, zu denen der Heilige Stuhl keine offiziellen diplomatischen Beziehungen unterhält. Nach dem Ende des Vietnamkriegs hatten die Machthaber die Kontakte 1975 abgebrochen.

Sieben Prozent Katholiken

Zuletzt bemühten sich beide Seiten um eine Annäherung. Im November 2016 besuchte Quang Papst Franziskus im Vatikan. In einer anschließenden Mitteilung sprach der Vatikan von einem "gemeinsamen Geist des Dialogs" und der Suche nach "angemessenen Mitteln, damit die Beziehungen weiter voranschreiten können". 

Von den gut 90 Millionen Einwohnern Vietnams werden 6 bis 7 Millionen als Christen geführt; die Katholiken sind mit 26 Bistümern und einem Anteil von 7 Prozent an der Gesamtbevölkerung die mit Abstand größte christliche Kirche in dem asiatischen Land. 

Quang galt als Vertreter einer strengen Linie innerhalb der politischen Führung. Bei den Wahlen während des kommunistischen Parteitags Anfang 2016 setzte er sich gegen prowestliche Kräfte durch. Nach vietnamesischen Medienberichten litt er zuletzt an einer schweren Krankheit.