Papst beginnt dritte Gesprächsrunde über Kirchenkrise in Chile

Dritte Runde

Mit einem Gottesdienst hat Papst Franziskus am Samstagnachmittag seine weitere Gesprächsrunde mit Betroffenen des Missbrauchsskandals in der chilenischen Kirche begonnen.

Symbolbild Missbrauch in der katholischen Kirche (dpa)
Symbolbild Missbrauch in der katholischen Kirche / ( dpa )

Der Heilige Vater feierte die Messe mit der Gruppe chilenischer Priester, die bei ihm seit Freitag im Gästehaus Santa Marta wohnen, wie der Vatikan mitteilte.

Gesunde Beziehung zwischen Gläubigen und Hirten aufbauen

Mithilfe der fünf Priester will der Papst nach Lösungen zur Aufarbeitung der Krise suchen. "Auf diese Weise könnte man beginnen, wieder eine gesunde Beziehung zwischen den Gläubigen und ihren Hirten aufzubauen, wenn denn alle sich ihrer Verletzungen bewusst werden", hieß es in der Mitteilung.

Die fünf Geistlichen aus dem Umkreis des heute 87-jährigen Priesters Fernando Karadima, der 2011 vom Vatikan wegen sexueller Vergehen verurteilt wurde, werden begleitet von zwei weiteren Priestern, die Opfern rechtlichen und geistlichen Beistand leisteten, sowie zwei Laien.

Alle chilenischen Bischöfe boten Amtsverzicht an

Das Treffen an diesem Wochenende ist die dritte Gesprächsrunde zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in Chile. Mitte Mai waren bereits die Bischöfe des Landes im Vatikan. 29 von 31 aktiven Oberhirten boten daraufhin ihren Amtsverzicht an. Begonnen hatte der Papst seine Gespräche Ende April bei einer knapp einwöchigen Begegnung mit drei Missbrauchsopfern aus Chile.

In dieser Woche hatte Franziskus sich zudem in einem persönlichen Brief an die Katholiken des Landes gewandt und sie zur Erneuerung des kirchlichen Lebens aufgerufen. Die "Kultur des Missbrauchs" und das "System der Vertuschung" könnten nur durch die Mitarbeit aller beseitigt werden.

Das achtseitige Schreiben wurde am Donnerstag von der Chilenischen Bischofskonferenz in Santiago de Chile veröffentlicht.


Quelle:
KNA