Papst würdigt neue Aachener Selige Clara Fey

"Engagierte Zeugin des Evangeliums"

Bei seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus die neue deutsche Selige Clara Fey gewürdigt. Sie sei eine fürsorgende Erzieherin benachteiligter Jugendlicher, so der Heilige Vater.

Clara Fey, Gründerin der "Schwestern vom armen Kinde Jesus" / © Cornelis Gollhardt (KNA)
Clara Fey, Gründerin der "Schwestern vom armen Kinde Jesus" / © Cornelis Gollhardt ( KNA )

Papst Franziskus hat die neue deutsche Selige Clara Fey (1815-1894) als fürsorgende Erzieherin benachteiligter Jugendlicher gewürdigt. Die Kirche müsse Gott danken für diese engagierte Zeugin des Evangeliums, sagte der Papst beim Mittagsgebet am Sonntag in Rom. Die Aachener Ordens- und Schulgründerin Fey war am Samstag in Aachen seliggesprochen worden.

Engagement für arme Kinder

Kurienkardinal Angelo Amato hatte die Seligsprechungszeremonie als Vertreter des Papstes im Aachener Dom vorgenommen. Der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation erinnerte daran, wie Fey in den Zeiten der frühen Industrialisierung arme Kinder und Jugendliche vor Verwahrlosung und Ausbeutung bewahrt habe. Ihre Seligsprechung solle heutige Lehrer und Erzieher ermutigen.

Fey wurde am 11. April 1815 in Aachen als Tochter von Tuchfabrikanten geboren. Angesichts der sozialen Probleme durch die Industrialisierung gründete sie 1844 mit drei Gefährtinnen eine Kongregation mit dem Ziel der Jugend- und Bildungsarbeit. Die Gemeinschaft breitete sich bald über Europa und Amerika aus. Fey starb am 8. Mai 1894 im Generalmutterhaus des Ordens im niederländischen Simpelveld. Seit 2012 ruhen ihre sterblichen Überreste im Aachener Dom.

Papst: Gewalt gegen Kinder bekämpfen

Des Weiteren rief der Heilige Vater zum Einsatz für minderjährige Gewaltopfer aufgerufen. Er würdigte das Engagement der Organisation "Meter" in ihrem Kampf gegen Kinderpornografie, sexuellen Missbrauch und andere Formen von Gewalt. "Meter", 1989 vom katholischen Priester Fortunato Di Noto gegründet, begeht den ersten Sonntag im Mai jeweils als Aktionstag gegen Gewalt gegen Minderjährige.

Am Samstag hatte Papst Franziskus in einem Tweet das Recht auf körperliche Unversehrtheit betont. "Jede Beleidigung, Verletzung oder Gewalt, die wir dem Leib unseres Nächsten zufügen, ist ein Unrecht gegen den Schöpfergott, unseren Vater", schrieb er in einer Botschaft auf dem Kurznachrichtendienst. Vergangene Woche hatte Franziskus drei Missbrauchsopfer aus Chile zu Gast, um mit ihnen die Ursachen der Missbrauchskrise in der katholischen Kirche und mögliche Konsequenzen daraus zu erörtern.


Quelle:
KNA