Papst betet für Koma-Patienten in Frankreich und Großbritannien

"Sehr traurige und komplexe Situationen"

Papst Franziskus hat die Menschen zum Gebet für schwerkranke Patienten aufgerufen, die über lange Zeit hinweg auf intensive medizinische Hilfe angewiesen sind.

Papst Franziskus beim Mittagsgebet / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus beim Mittagsgebet / © Gregorio Borgia ( dpa )

Konkret nannte er beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz am Sonntag den französischen Komapatienten Vincent Lambert und das britische Kleinkind Alfie Evans. Es handle sich um "sensible, sehr traurige und komplexe Situationen". Daher bete er dafür, dass jeder Kranke stets in seiner Menschenwürde respektiert und so gepflegt und behandelt wird, wie es seiner Lage entspricht. Dies müsse unter Beteiligung der Familien, Ärzte und Pflegekräfte geschehen.

Bei dem langjährigen Koma-Patienten Vincent Lambert hatte sich das medizinische Team des Krankenhauses in Reims am Montag für einen Behandlungsstopp ausgesprochen. Ähnlich sehen es Lamberts Ehefrau und sein Neffe. Seine Eltern hingegen sind gegen diesen Schritt. Ein Behandlungsstopp hätte seinen Tod zur Folge. Der 41-jährige Lambert ist seit einem Motorradunfall 2008 querschnittsgelähmt und liegt im Koma.

Unerklärlicher neurologischer Befund

Das 22 Monate alte britische Kleinkind Alfie Evans leidet unter einem schweren unerklärlichen neurologischen Befund, der nach Angaben der Ärzte des Krankenhauses in Liverpool unheilbar ist. Daher wollen die Ärzte lebenserhaltende Maßnahmen wie eine künstliche Beatmung abstellen. Dagegen wehren sich die Eltern, Tom Evans und Kate James.

Sie wollen Alfie im römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesu behandeln lassen. Das britische Krankenhaus hatte eine Verlegung abgelehnt, weswegen die Eltern sich zuerst an britische Gerichte und zuletzt an den Europäischen Menschengerichtshof gewandt hatten. Der jedoch lehnte Anfang April den Fall ab mit der Begründung, es sei keine Verletzung der Europäischen Menschenrechtskonvention erkennbar.


Quelle:
KNA