Drei Männer mit Lamas aus den Alpen zum Papst gepilgert

"Ein harter aber lohnenswerter Weg"

Drei Pilger mit Lamas haben ihr Ziel erreicht und konnten am Mittwochvormittag die Papstaudienz auf dem Petersplatz besuchen. Am 20. Februar waren die Männer mit ihren drei Lasttieren in Südtirol in die Ewige Stadt aufgebrochen. 

Papst Franziskus steht im Rahmen der Generalaudienz neben einem Lama / © Claudio Peri (dpa)
Papst Franziskus steht im Rahmen der Generalaudienz neben einem Lama / © Claudio Peri ( dpa )

Das berichtete die Zeitung "La Repubblica" in ihrer Onlineausgabe. Die ungewöhnliche Karawane hat dafür den alten Pilgerweg der Via Romea Germanica gewählt. Der beginnt zwar bereits in Stade bei Hamburg und führt durch Deutschland und Tirol sowie Südtirol nach Rom. Da die Männer aber aus Süddeutschland und Norditalien stammen, haben sie ihren Weg in den Alpen begonnen.

Gestern wurden sie bereits in Rom kurz von Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni empfangen, so die Zeitung. Gentiloni habe im vergangenen Jahr auf dem Hof des Lamazüchters Urlaub gemacht. Die anderen beiden Wanderer sind ein Anwalt aus München sowie ein Manager im Sabbatjahr. "Es war ein harter Weg, auf dem wir gegen Regen, Schnee und Eis kämpfen mussten", so der Lamazüchter Walter Mair. "Zauberhafte Landschaften und fantastische Menschen", die sie kennengelernt hätten, wären es aber wert gewesen.

Papst: Jeder solle sein Taufdatum recherchieren

Außer diesem besonderen Besuch gab Papst Franziskus den Zuhörern seiner wöchentlichen Generalaudienz auch eine Hausaufgabe: Das eigene Taufdatum recherchieren. Wohl jeder kenne sein Geburtsdatum; das der Taufe - "Grundlage des ganzen christlichen Lebens" - sei jedoch den meisten unbekannt, so das Kirchenoberhaupt am Mittwoch auf dem Petersplatz. "Jeder sollte sein Taufdatum kennen, es ist ein zweiter Geburtstag, das Datum der Wiedergeburt", sagte Franziskus. Der alte, sündige Mensch werde durch das Taufwasser gereinigt und wiedergeboren. Der Papst begann damit eine neue Vortragsreihe bei seiner Generalaudienz. In deren Zentrum soll die Taufe stehen.

Ausdrücklich warb Franziskus für eine frühe Taufe; jedes Kind müsse die Möglichkeit haben, durch die Taufe den Heiligen Geist in sich zu tragen, der es durch das Leben führe. Wer die Taufe von Kleinkindern kritisiere, da diese nicht verstünden, worum es gehe, habe "kein Vertrauen in den Heiligen Geist". Seine deutschsprachigen Zuhörer rief er auf: "In der Taufe hat uns der Herr zu einer neuen Schöpfung gemacht. Werdet Missionare dieses neuen Lebens und dieser Liebe. Der Papst zählt auf euch!"

Die Taufe, auch Sakrament der Wiedergeburt genannt, nehme die Menschen nicht nur in die Kirchengemeinschaft auf, sondern rufe sie auch zu einem neuen Leben: "Durch die Taufe lebt Christus in uns und wir in ihm, und wir werden zur Mitarbeit in der Kirche befähigt, um die Welt zu verwandeln", so Franziskus.

Papst segnet Formel-E-Auto in Rom

Papst Franziskus hat am Mittwoch einen Formel-E-Wagen gesegnet. Auf vom Vatikan veröffentlichten Fotos segnet er vor dem vatikanischen Gästehaus Santa Marta einen Elektro-Boliden, der am Samstag am "Rom E-Prix" teilnehmen wird, einem Rennen für Wagen mit Elektromotoren. Umweltschutz gehört zu den größten Anliegen des Papstes.

Bereits in der Vergangenheit segnete Papst Franziskus immer wieder Fahrzeuge - so etwa einen Lamborghini, einen Mercedes-Benz Vito oder auch Harley-Davidson-Motorräder. Dass Fahrzeuge gesegnet werden, die katholische Kirche aber offiziell keine Segnung homosexueller Partnerschaften zulässt, sorgt in reformorientierten Kirchenkreisen immer wieder für Kritik.


Papst Franziskus (l) begrüßt auf dem Petersplatz im Rahmen seiner wöchentlichen Generalaudienz einen Lamazüchter / ©  Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus (l) begrüßt auf dem Petersplatz im Rahmen seiner wöchentlichen Generalaudienz einen Lamazüchter / © Andrew Medichini ( dpa )
Quelle:
KNA , epd