Papst: Christen sollen ihre Schwächen kennen

"Nicht mutlos werden"

Christen dürfen nach den Worten des Papstes auch Schwächen und Fehler haben. Man solle seine Grenzen und Sünden kennen, ohne sich von ihnen entmutigen zu lassen, sagte Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz.

Papst Franziskus während des Angelusgebets / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus während des Angelusgebets / © Gregorio Borgia ( dpa )

Bei dem wöchentlichen Angelus-Gebet betonte Papst Franziskus, dass Gott größer als die eigenen Schwachheiten und Zweifel sei. Zugleich nannte der Papst es eine Versuchung, eine "absolute Freiheit" ohne Gott leben zu wollen.

Was würde aus uns werden, wenn uns Gott nicht immer wieder die Möglichkeit geben würde, neu anzufangen?

— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 11. März 2018

Der Vierte Sonntag der Fastenzeit ist der Sonntag Laetare, der Sonntag der Freude. "Denn so fängt die Antiphon der Eucharistiefeier an: Freu dich, Jerusalem. Ein Aufruf zur Freude! So beginnt die Messe. Warum diese Freude? Der Grund ist Gottes große Liebe zur Menschheit, wie uns das Evangelium sagt: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe" (Joh 3,16).

Der Grund unserer Freude sei das rettende Eingreifen Gottes, erläuterte Franziskus: "Auch wenn die Lage verzweifelt scheint – Gott wird aktiv und bringt dem Menschen Heil und Freude. Er bleibt nicht an der Seitenlinie stehen, sondern tritt in die Geschichte der Menschheit ein, mischt sich in unser Leben, kommt herein, um es mit seiner Gnade zu beleben und zu retten."

Aberglaube ist "gefährliche Abkürzung"

Gläubige sollten nicht "zu selbstsicher" werden, sollten nicht glauben, Gottes Rettung eigentlich gar nicht zu brauchen – und sie sollten umgekehrt auch nicht angesichts ihrer Mängel verzweifeln. Viele Menschen, die "innerlich aufgewühlt, in Sorge um die Zukunft, von Angst vor Krankheit und Tod beherrscht" seien, flüchteten in Drogen oder Aberglauben.

"Es ist gut, die eigenen Grenzen, die eigene Zerbrechlichkeit zu kennen – das müssen wir. Aber nicht, um zu verzweifeln, sondern um sie dem Herrn anzubieten. Und er hilft uns dann auf den Weg der Heilung, er nimmt uns an die Hand und lässt uns nie allein. Gott ist bei mir – darum freue ich mich, darum freuen wir uns heute: Freu dich, Jerusalem, denn Gott ist mit uns!"


Quelle:
KNA , rv