Papst hofft auf weitere Entspannung in Korea

Ein zartes Pflänzchen Hoffnung

Papst Franziskus setzt auf weitere Entspannung zwischen Nord- und Südkorea auch mit Hilfe des Sports. Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang hätten gezeigt, wie der Sport "Brücken zwischen Ländern im Konflikt schlagen" könne.

Papst Franziskus: Daumen hoch / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus: Daumen hoch / © Paul Haring ( KNA )

Das sagte der Papst bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Auch mit Blick auf die am Freitag beginnenden Paralympics bete er, dass sie "Tage des Friedens und der Freude für alle" werden.

Wie zuvor zu den Olympischen Winterspielen entsendet Nordkorea auch zu den Winter-Paralympics eine Delegation ins südkoreanische Pyeongchang.

Die Paralympischen Spiele stünden in besonderer Weise für eine Überwindung der eigenen Grenzen, sagte der Papst. Die Athleten nannte er "ein Beispiel für Mut, Ausdauer, Hartnäckigkeit". Der Sport werde damit zu einer "großen Schule der Inklusion", aber auch zu einem Ansporn für Gesellschaftsveränderung, so Franziskus.

Süd- und Nordkorea vereinbaren Gipfeltreffen für April

Unterdessen wollen Nord- und Südkorea die Annäherung vorantreiben. Die beiden Länder haben sich auf ein baldiges Gipfeltreffen geeinigt. Das Treffen des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un solle Ende April stattfinden, teilte Südkoreas nationaler Sicherheitsberater Chung Eui Yong nach einem zweitägigen Besuch in Pjöngjang am Dienstag in Seoul mit. Das dritte gesamtkoreanische Spitzentreffen seit dem Jahr 2000 soll im Grenzort Panmunjom stattfinden. 

Die Spannungen in der Region hatten sich 2017 deutlich verschärft, nachdem Nordkorea mehrfach Raketen sowie Anfang September eine weitere Atombombe getestet und damit gegen UN-Resolutionen verstoßen hatte. Nordkorea kann nach eigenen Angaben jetzt das gesamte US-Festland mit Atomsprengköpfen angreifen.

Die nordkoreanische Seite habe bei den Gesprächen in Pjöngjang betont, dass es keinen Grund habe, Atomwaffen zu besitzen, wenn es eine Sicherheitsgarantie habe, hieß es. Nordkorea habe außerdem seine Bereitschaft zum Dialog mit den USA geäußert. Sollten Gespräche mit Washington stattfinden, wolle Nordkorea seine Atom- und Raketentests einfrieren.

USA vorsichtig optimistisch

Moon hatte am Montag eine Delegation von fünf Emissären unter Leitung von Chung Eui Yong auch mit der Absicht nach Nordkorea geschickt, die kommunistische Führung in Pjöngjang und Washington an einen Tisch zu bringen.  

Kim Jong Un hatte die südkoreanischen Abgesandten nach deren Ankunft am Montag getroffen und für sie ein Abendessen gegeben. Es war das erste Mal seit seiner Machtübernahme Ende 2011, dass der Diktator hochrangige Vertreter Südkoreas traf. 

Ein Sprecher des Pentagons sagte am Montag, man sei "vorsichtig optimistisch" über die Gespräche zwischen Nord- und Südkorea. "Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass wir die militärischen Optionen zur Verteidigung der koreanischen Halbinsel beibehalten und dass wir Schulter an Schulter mit unseren südkoreanischen Verbündeten stehen", sagte Sprecher Robert Manning.

 

Quelle:
dpa , KNA