Papst Franziskus beim Angelusgebet auf dem Petersplatz

"Seele nicht zum Marktplatz machen"

Eine "ernste Gefahr", wenn man Gott instrumentalisiere, so Papst Franziskus – dabei spielt er nicht direkt auf den Wahlkampf in Italien an – wohl aber auf Versuchungen in der Kirche.

Angelus mit Papst Franziskus / © Giuseppe Lami (dpa)
Angelus mit Papst Franziskus / © Giuseppe Lami ( dpa )

Papst Franziskus hat davor gewarnt, die eigene Seele zu einem Jahrmarkt der Eitelkeiten zu machen. Stattdessen solle sie ein Ort großzügiger und solidarischer Liebe sein, sagte er am Sonntag beim traditionellen Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Oft gebe es in Kirche und Gesellschaft eine Versuchung, eigentlich gute Anliegen für egoistische Zwecke auszubeuten. Das sei "eine ernste Gefahr", zumal wenn dabei Gott selbst instrumentalisiert werde, so der Papst, ohne direkt auf den Wahlkampf in Italien und die Wahlen am heutigen Sonntag einzugehen.

"Kult der Liebe"

Der Papst leitete seine Mahnung aus dem Sonntagsevangelium ab, der Vertreibung der Händler und Geldwechsler aus dem Jerusalemer Tempel durch Jesus. Dies sei eine "prophetischen Aktion" gewesen, so der Papst, getrieben vom Eifer der Liebe, nicht der Gewalt. Damit habe Jesus deutlich gemacht, dass weder der Tempel noch das Herz des Menschen, das ebenfalls Gottes Wohnsitz sei, zu einem Marktplatz eigennütziger Interessen verkommen sollten. Statt dessen müsse das Herz frei sein für den "Kult der Liebe"


Quelle:
KNA , rv