Papst Franziskus besucht römische Stadtrandgemeinde

"In guten wie in schlechten Zeiten"

Sie finden regelmäßig statt, meist besucht ein Bischof oder Weihbischof Gemeinden in seinem Einzugsgebiet. Auch Papst Franziskus geht auf "Visite" in einer Gemeinde im Nordosten Roms und geht vor allem auf die Katechesenarbeit mit jungen Menschen ein.

Bischof von Rom: Papst Franziskus / © Carlos Lezama/Agentur Andina (dpa)
Bischof von Rom: Papst Franziskus / © Carlos Lezama/Agentur Andina ( dpa )

Beim Besuch einer römischen Stadtrandpfarrei hat Papst Franziskus sich am Sonntagnachmittag über die seelsorglichen und sozialen Aktivitäten der Gemeinde informiert. Zugleich ermutigte er die Menschen, sich "in guten wie in schlechten Zeiten" Jesus anzuvertrauen und ihren Weg voranzugehen. Bereits zu Beginn seines Besuchs ließ er im Gespräch mit Erstkommunionkindern dieses Lebensmotto mehrfach wiederholen. Bei der Begegnung vor dem Gemeindezentrum der Pfarrei "Papst San Gelasio I." signierte er auf Wunsch eines jugendlichen Katecheten auch einen Fußball.

"Nicht einfach zu verstehen, aber redet mit Ihnen!"

In seiner kurzen Ansprache an alte und kranke Menschen der Gemeinde sprach der Papst ihnen "großen Dank" aus für "all das, was ihr in eurem Leben der Gesellschaft und der Kirche gegeben habt". Die Alten seien "die Glut des Glaubens und der Hoffnung", die heute "verborgen ist unter der Asche des Alters". Diese Glut müsse weitergegeben werden, um bei den Jungen neues Feuer zu entfachen. "Die Jugend ist oft nicht einfach zu verstehen", so Franziskus, "aber ich bitte euch: Redet mit ihnen!"

Bei dem gut dreistündigen Besuch stellte die Pfarrei im Nordosten Roms dem Papst nicht nur ihre Katechesearbeit vor, sondern auch ihre Sozialeinrichtungen, zu denen eine Apotheke, eine Tafel und eine Kleiderkammer gehören. Zudem betreut sie einige Häftlinge im offenen Vollzug sowie zwei jugendliche Migranten aus Westafrika. Von ihnen sowie den Mitarbeitern der Pfarrei ließ der Papst sich ebenfalls informieren.

Papst erläutert Verklärung Jesu

Bei der abschließenden Messe trug ein blinder Mann eine der Lesungen vor. In seiner kurzen, frei gesprochenen Predigt sprach der Papst über das Evangelium von der Verklärung Jesu. Jesus nehme seine Jünger mit auf den Berg, wo sie Wunderbares erleben, damit sie besser verstehen, warum er "wie ein Verbrecher enden muss", so der Papst. Jesus habe am Ende gesiegt, weil er sich erniedrigen ließ.

Der Ruf Gottes aus den Wolken, von dem das Evangelium ebenfalls erzählt, "dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören!", gelte auch heute, so der Papst. Daher sollten sich die Menschen in guten wie schlechten Zeiten fragen: Was will Jesus von mir? Und sich darauf verlassen, dass er sie nicht verlasse.


Quelle:
KNA