Papst Franziskus mahnt Geistliche im Libanon

Besonderer Friedensauftrag

Bei einem Treffen mit Mitgliedern des päpstlichen maronitischen Priesterkollegs von Rom hat Papst Franziskus an die friedensstiftende Rolle des Libanon in der Krisenregion des Nahen Ostens erinnert.

Flüchtlingskind im Libanon / © Nabil Mounzer (dpa)
Flüchtlingskind im Libanon / © Nabil Mounzer ( dpa )

Papst Franziskus hat die Bedeutung des Libanon für Stabilität und Frieden im Nahen Osten betont. Brüderlichkeit und Integration seien dringende Herausforderungen, die nicht länger aufgeschoben werden könnten. Diesbezüglich habe der Libanon "eine besondere Berufung" für den Frieden in der Welt zu erfüllen, so der Papst am Freitag im Vatikan. Franziskus empfing die Mitglieder des päpstlichen maronitischen Priesterkollegs von Rom anlässlich des zehnten Jahrestags der Anerkennung der neuen Statuten des Kollegs. Das Seminar bildet Geistliche aus dem Libanon aus.

Priester sollen "Mission leben"

Priester im Libanon seien dazu aufgerufen, "allen wie Brüder zu dienen", so der Papst. Das den Priestern anvertraute Volk werde aufgrund der immer noch herrschenden Instabilität im Nahen Osten Trost und Hoffnung brauchen. Franziskus mahnte die libanesischen Geistlichen deshalb, nie die Hoffnung zu verlieren. Zugleich rief er sie auf, sich besonders um die jungen Leute im Libanon zu kümmern: "Begleitet sie mit Vertrauen und Geduld, schenkt ihnen Zeit und Gehör."

Das Kirchenoberhaupt appellierte an die Priester, sich für den Dienst hinzugeben. Es gehe nicht darum, eine Aufgabe zu erfüllen "und gut ist's", sondern "eine Mission zu leben, ohne sich zu schonen, ohne zu viele Berechnungen, mit grenzenloser Bereitschaft", so der Papst.

Aus der Tiefe des Glaubens schöpfen

In der heutigen Zeit bestehe das Risiko, von einer "Kultur des Anscheins" versucht zu werden. Angesichts dessen müsse man "Antikörper gegen Weltlichkeit und Mittelmaß" entwickeln. Franziskus mahnte die Priester auch, sich nicht von Geld und Macht versuchen zu lassen, Doppelleben zu enttarnen und das Priesteramt in völliger Aufrichtigkeit und Freiheit zu leben. Zudem ermutigte er seine Zuhörer, die Nähe zu ihren zukünftigen Gemeinden zu suchen und bei ihren Aufgaben stets aus der Tiefe des Glaubens zu schöpfen.


Quelle:
KNA , rv