Fastenbotschaft des Papstes

"Gegen Herzenskälte und Habsucht"

"Weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten", lautet der Titel der aktuellen Fastenbotschaft des Papstes. Darin mahnt Franziskus vor "Scharlatanen und vor den Lügen der "falschen Propheten". 

Franziskus bei der Generalaudienz / © Andrew Medichini (dpa)
Franziskus bei der Generalaudienz / © Andrew Medichini ( dpa )

Papst Franziskus hat die Menschen vor Herzenskälte und Habsucht gewarnt. Die Habsucht sei "die Wurzel aller Übel", heißt es in seiner Botschaft zur Fastenzeit, die der Vatikan veröffentlichte. Sie verwandle sich in "Gewalt gegenüber denen, die wir als Bedrohung unserer 'Sicherheiten' empfinden: das ungeborene Leben, der kranke alte Mensch, der Gast auf der Durchreise, der Fremde, aber auch der Mitmensch, der unseren Erwartungen nicht entspricht".

Franziskus ruft in seiner Botschaft dazu auf, die Zeit vor Ostern zu nutzen, um der Liebe untereinander wieder mehr Raum zu geben. Zugleich warnt er vor falschen Propheten, die wie "Schlangenbeschwörer" die Gefühle der Menschen ausnutzen und sie etwa zu Sklaven des Profits machen. Häufig böten diese "Scharlatane" schnelle und einfache Lösungen gegen das Leid: "Drogen, 'Wegwerfbeziehungen' oder schnelle, aber unredliche Verdienstmöglichkeiten". All dies nähme dem Menschen das Kostbarste: "Würde, Freiheit und die Fähigkeit zu lieben".

Das Gebet deckt unsere Lügen auf 

Als Gegenmittel biete die Kirche "neben der zuweilen bitteren Medizin der Wahrheit" das Gebet, das Almosengeben und das Fasten an. Das Gebet ermögliche es, "die stillen Lügen aufzudecken, mit denen wir uns selbst betrügen", so der Papst. Das Almosengeben befreie von der Habsucht, das Fasten entwaffne und sei eine wichtige Gelegenheit zur Reifung.

Eine gute Gelegenheit für Katholiken, die Liebe Gottes wiederzuentdecken, sei die Initiative "24 Stunden für den Herrn" am 9. und 10. März. Dazu solle in jeder Diözese soweit möglich eine Kirche 24 Stunden lang geöffnet sein und die Möglichkeit für Anbetung und sakramentale Beichte bieten.

Aschermittwoch mit dem Papst – Prozession und Messe

Papst Franziskus eröffnet den Beginn der Fastenzeit wie üblich am Nachmittag des Aschermittwoch (14. Februar) persönlich mit einem Gottesdienst auf dem römischen Aventin-Hügel. Nach einer Bußprozession feiert er dort ab 17.00 Uhr in der Basilika Santa Sabina die Messe zu Aschermittwoch und teilt das Aschenkreuz aus.

Von Sonntagnachmittag bis zum 23. Februar begibt sich Franziskus dann mit Kurienmitarbeitern zu Fastenexerzitien nach Ariccia südöstlich von Rom. Dieses Jahr werden die Exerzitien von dem portugiesischen Priester und Dichter Jose Tolentino de Mendonca gehalten. Er ist Vizedirektor der katholischen Universität von Lissabon.